Der treue Johannes
Der getreue Johannes.
Es war einmal ein alter König, der war krank und dachte, es wird wohl das Todtenbett seyn, darauf ich liege; da sprach er: „laßt mir den getreuen Johannes kommen.“ Der getreue Johannes war aber sein liebster Diener und hieß so, weil er ihm sein Leblang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm: „getreuester Johannes, ich fühle, daß mein Ende sich naht und da hab ich keine Sorge, als um meinen Sohn, er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn du mir nicht versprichst, ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe zuthun.“ Da antwortete der getreue Johannes: „ich will ihn nicht verlassen und will ihm mit Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet.“ Da sagte der alte König: „so sterb ich getrost und in Frieden.“ Und sprach dann weiter: „Nach meinem Tod sollst du ihm das ganze Schloß zeigen: alle Kammern, Säle und Gewölbe und alle Schätze, die darin liegen; aber eine Kammer sollst du ihm nicht zeigen, die worin das Bild von der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht; denn wenn er sie erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden und wird in Ohnmacht niederfallen und wird ihretwillen in große Gefahren gerathen, davor sollst du ihn hüten.“ Und als der getreue Johannes es nochmals dem alten König versprochen hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen und starb.
Als der alte König nun zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König, was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen und sagte: „das will ich gewißlich halten und will dir treu seyn, wie ich ihm gewesen bin und sollte es mein Leben kosten.“ Der junge König weinte und sprach: “deine Treue will ich auch nimmermehr vergessen. Die Trauer ging vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm: „es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst, ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.“ Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichthümer und prächtigen Kammern sehen; nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß wenn die Thüre aufging, man gerade darauf sah und war so herrlich gemacht, daß man meinte es leibte und lebte und es gäb’ nichts lieblicheres und schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl, daß der getreue Johannes immer an dieser Thür vorüberging und sprach: „warum schließest du die eine nicht auf?“ „Es ist etwas darin antwortete er, vor dem du erschrickst.“ Aber der König antwortete: „ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen, was darin ist“ und ging und wollte die Thüre mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück und sagte: „ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst, was in der Kammer steht, es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.“ „Nein, antwortete der junge König, jetzt ists mein Unglück, wann ich nicht hineinkomme, ich hätte Tag und Nacht keine Ruhe, bis ichs gesehen; nun geh ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast.“
Da sah der getreue Johannes, daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus Darnach öffnete er die Thür der Kammer und trat zuerst hinein und dachte der König sollte das Bildniß vor ihm nicht sehen, aber dieser war zu neugierig, stellte sich auf die Fußspitzen und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildniß der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold glänzte, da fiel er alsbald ohnmächtig auf die Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf und trug ihn in sein Bett und dachte voll Sorgen: „das Unglück ist geschehen, Herr Gott: was will daraus werden!“ dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam, das erste aber, das er sprach, war: „ach! wer ist das schöne Bild?“ „Das ist die Königstochter vom goldenen Dache.“ antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter: „meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könntens nicht aussagen; mein Leben acht ich nicht, um sie zu erlangen; du bist mein getreuster Johannes du mußt mir beistehen.“
Der treue Diener sann lange nach, wie es anzufangen wäre, denn bloß vor das Angesicht der Königstochter zu gelangen hielt schon so schwer. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König: „alles, was sie um sich hat ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgeräth; in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und das Glück versuchen. Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen, sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alles auf ein Schiff laden und zog Kaufmannskleider an und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; nun fuhren sie über das Meer und fuhren lange bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldnen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiff zurück bleiben und auf ihn warten. „Vielleicht, sprach er, bring ich die Königstochter mit, darum sorgt, daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen und das ganze Schiff ausschmücken.“ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und ging gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er: „ich bin ein Kaufmann“ und öffnete sein Schürzchen und ließ sie hineinschauen. Da rief sie: „ei! was für schönes Goldzeug!“ und setzte die Eimer nieder und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen: „das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie euch alles abkauft.“ Es nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Waare sah, war sie ganz vergnügt und sprach: „es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.“ Aber der getreue Johannes sprach: „ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann, was ich hier habe, ist nichts gegen das was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, das ist das künstlichste und köstlichste, was je in Gold ist gebildet worden. Sie wollte alles heraufgebracht haben, aber er sprach: „dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es aufzustellen, als ein großes Haus nicht hat.“ Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte: „führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.“
Da führte sie der getreue Johannes freudig zu dem Schiffe hin und der König, als er sie erblickte, meinte nicht anders, als das Herz wollte ihm zerspringen, und nur mit großer Mühe konnte er sich zurückhalten. Nun stieg sie in das Schiff und der König führte sie hinein, der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann und hieß das Schiff abstoßen: „spannt alle Segel auf, daß es fortfliegt, wie der Vogel in der Luft.“ Der König aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Thiere, so gingen viele Stunden herum, sie sah alles mit großer Freude und merkte nicht, daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und wollte heim, aber als sie an des Schiffes Rand kam, sah sie, daß es fern vom Land auf hohem Meere ging und mit vollen Segeln forteilte. „Ach, rief sie erschrocken, ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns gerathen; lieber wollt ich sterben!“ Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach: „ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt, als du bist, aber daß ich dich mit List entführt, das ist aus übergroßer Liebe geschehen. Das erste Mal, als ich dein Bildniß gesehen, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.“ Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte, seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, während sie nun auf dem hohen Meere fuhren, daß der getreue Johannes, als er vornen auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die daher geflogen kamen; da hörte er auf zu spielen und horchte, was sie miteinander sprachen, denn er verstand das wohl. Die eine rief: „ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim!“ „Ja, antwortete die zweite, er hat sie noch nicht!“ Sprach die dritte: „er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiff.“ Da fing die erste wieder an und rief: „was hilft ihm das! wenn sie ans Land kommen wird ihm ein fuchsrothes Pferd entgegen springen, da wird er sich aufschwingen wollen und thut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmer mehr seine Jungfrau wieder sieht.“ Sprach die zweite: „ist da gar keine Rettung?“ „O ja wenn der, welcher auf dem Pferd sitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, heraus nimmt und es damit todt schießt, so ist der junge König gerettet; aber wer weiß das! und wers weiß und sagts ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie“ Da sprach die zweite: „ich weiß noch mehr! wenn das Pferd auch getödtet wird, so behält der junge König doch nicht eine Braut! wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel und sieht aus, als wärs von Gold und Silber gewebt, ist jedoch nichts als Schwefel und Pech; wenn ers anthut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen.“ Sprach die dritte: „ist da gar keine Rettung?“ „O ja, antwortete die zweite, wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hifts, wers weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.“ Da sprach die dritte: „ich weiß noch mehr! wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht! wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie todt hinfallen; und hebt sie nicht einer auf und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verräth das einer, der es weiß, so wird er ganzes Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe!“ Als die Raben das miteinander gesprochen, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig, denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich, entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich: meinen Herrn will ich retten, und sollt ich selbst darüber zu Grunde gehn
Als sie nun ans Land kamen, da geschah es gerade, wie die Rabe vorher gesagt hatte, und es sprengte ein prächtiger fuchsrother Gaul daher; „Ei, sprach der König, der soll mich in mein Schloß tragen“ und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern und schoß ihn nieder. Da riefen die anderen Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren: „wie schändlich, das schöne Thier zu tödten, das den König in sein Schloß tragen sollte!“ Aber der König sprach: schweigt und laßt hn gehen, es ist mein getreuster Johannes, wer weiß wozu das gut ist!“ Nun gingen sie ins Schloß und da stand im Saal eine Schüssel und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders, als wär es von Gold und Silber. Der junge König ging darauf zu und wollt es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es dann ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fingen wieder an zu murren und sagten: „Seht nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd!“ aber der junge König sprach: „wer weiß wozu es gut ist, laßt ihn gehen, es ist mein getreuster Johannes.“ Nun ward die Hochzeit gefeiert; der Tanz hub an und die Braut trat auch hinein, da hatte der treue Johannes Acht und schaute ihr ins Antlitz; auf einmal erbleichte sie und fiel wie todt znr Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust und speite sie aus. Alsbald athmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen und wußte nicht, warum es der getreue Johannes gethan, ward daher zornig darüber und rief: „werft ihn ins Gefängniß.“ Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurtheilt und zum Galgen geführt und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er: „jeder der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?“ „Ja, antwortete der König, es soll dir vergönnt seyn.“ Da sprach der treue Johannes: „Ich bin mit Unrecht verurtheilt und bin dir immer treu gewesen!“ und erzählte, wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört habe und beschlossen, seinen Herrn zu retten, darum er das alles habe thun müssen. Da rief der König: „o mein getreuster Johannes, Gnade! Gnade! führt ihn herunter.“ Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort, das er geredet, leblos herabgefallen und war ein Stein.
Darüber trug nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach: ach! was hab ich große Treue so übel belohnt!“ und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. So oft er es ansah, weinte er und sprach: „ach! könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuster Johannes!“ Es ging eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildniß voll Trauer an, seufzte und rief: „ach könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuster Johannes.“ Da fing der Stein an zu reden und sprach: „ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.“ Da rief der König: „alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.“ Sprach der Stein weiter: „wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust und mich mit ihrem Blute bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.“ Der König erschrack, als er hörte, daß er seine liebsten Kinder selbst tödten sollte, doch dachte er an die große Treue und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab und bestrich mit ihrem Blute den Stein; und als das geschehen war, kehrte das Leben zurück und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm. Er aber sprach zum König: „deine Treue will ich dir wieder lohnen, und nahm die Häupter der Kinder und setzte sie an und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil und sprangen herum und spielten fort, als wär ihnen nichts geschehen. Nun war der König voll Freude und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr: „hast du gebetet in der Kirche?“ „Ja, antwortete sie, aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.“ Da sprach er: „liebe Frau, wir können ihm das Leben wiedergeben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.“ Die Königin ward bleich und erschrack im Herzen, doch sprach sie: „wir sinds ihm schuldig für seine große Treue.“ Da freute er sich daß sie dachte, wie er gedacht hatte, ging hin und schloß den Schrank auf und holte die Kinder und den treuen Johannes heraus und sprach: „Gott sey gelobt er ist erlöst und unsere Söhnlein haben wir auch wieder,“ und erzählte ihr, wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.
LE FIDELE JEAN
Il était une fois un vieux Roi, qui se sentant près de mourir fit appeller le fidèle Jean, celui de tous ses serviteurs qui lui était le plus sincèrement attaché. Quand Jean fut près du lit du Roi, le monarque lui dit: «Mon cher Jean, je vais bientôt mourir, le sort de mon fils m’inquiète; il faut que tu me promettes de lui tenir lieu de père.» «Oui lui répondit Jean, je le servirai avec autant de fidélité que je vous ai servi, dût-il m’en coûter la vie.» «Eh bien! Dit le Roi, je mourrai content. Après ma mort, tu lui feras voir tous les trésors et toutes les choses précieuses que renferme mon palais; mais garde toi bien de lui laisser voir le portrait de la fille du Roi, au toit d’or; car dès qu’il l’apercevrait il en deviendrait éperdument amoureux, et s’exposerait pour l’amour d’elle aux plus grands dangers. Après que le fidèle Jean eut promis au Roi d’obéir à ses dernières volontés, le vieux prince retomba sur son oreiller et expira.
Quand le vieux Roi fut enterré, le fidèle Jean raconta au jeune prince sa conversation avec son père, et la promesse qu’il lui avait faite de le servir avec fidélité, même au péril de sa vie. Le temps du deuil se passa, et Jean dit au prince, il est temps que vous voyez les trésors que vous a laissé votre père.» Il lui montra alors toutes les richesses que renfermait le palais; mais il se gardait bien d’ouvrir la chambre où était le portrait de la fille du Roi au toit d’or. Le prince s’en aperçut et lui demanda pourquoi il passait devant cette porte sans l’ouvrir? Le fidèle Jean lui répondit que cette chambre renfermait quelque chose qui lui causerait une frayeur mortelle. « J’ai vu tout le château, répondit le prince, il faut encore que je voie cette chambre. Il essaya de forcer la porte, mais il n’en put en venir à bout. Jean lui rappela en vain la promesse qu’il avait faite au feu Roi de ne jamais ouvrir cette porte; le prince lui dit qu’il n’aurait de repos qu’après avoir vu ce que renfermait cette chambre.
Le fidèle Jean voyant qu’il ne pouvait plus résister, chercha en soupirant la clé de la porte de la chambre mystérieuse. Il l’ouvrit et entra le premier pensant que le prince ne verrait pas le portrait devant lui, mais le jeune Roi qui était fort curieux se leva sur la pointe des pieds et regarda par dessus son épaule. Quand il eut aperçu le portrait, il tomba à terre, et Jean eut beaucoup de peine à le faire revenir de son évanouissement; quand il eut repris connaissance, la première chose qu’il lui demanda fut: «quel est ce charmant portrait?» «C’est celui de la fille du Roi au toit d’or, répondit Jean.» «Je l’aime tant, dit le jeune Roi que je mourrai si je ne l’obtiens pas pour épouse. O mon fidèle Jean! il faut que tu me secondes.»
Jean réfléchit longtemps au moyen d’arriver jusqu’à la fille du Roi. Enfin il dit au prince: «J ’ai trouvé un bon expédient pour approcher la fille du Roi au toit d’or. Tout ce qui l’entoure est en or, son lit, ses chaises, sa table, sa vaisselle; comme il y a cinq tonneaux pleins d’or dans le trésor de votre père, faites en faire par les orfèvres de votre royaume, toutes sortes de meubles précieux, des oiseaux. des animaux de toutes espèces. quand cela sera prêt nous partirons et nous tenterons la fortune.»
Le Roi fit venir tous les orfèvres de son royaume, et leur ordonna de travailler jour et nuit, jusqu’à ce que toutes les curiosités fussent terminées. Le fidèle Jean fit charger le tour sur un navire, puis il se déguisa en marchand ainsi que le jeune Roi, et ils partirent. Ils naviguèrent pendant longtemps avant d’arriver jusqu’à la ville qu’habitait la fille du Roi au toit d’or.
Le fidèle Jean dit au Roi de rester sur le pont du navire et de l’y attendre; «peut-être amènerai-je la princesse avec moi, lui dit-il, ayez soin de faire déballer les vases d’or, et de faire décorer le navire.» Il prit quelques unes des curiosités qu’il avait apportées descendit à terre, et alla droit au palais du Roi. En entrant dans la cour du palais, il vit une jeune et belle fille qui puisait de l’eau dans des seaux d’or. Elle lui demanda ce qu’il voulait et qui il était? « Je suis un marchand, répondit le fidèle Jean.» Il ouvrit alors la boite qu’il portait sous son bras, et la laissa éblouie de tant de merveilles.» Que tout cela est beau!» s’écria-t-elle. Elle déposa ses seaux, et examina l’un après l’autre les joyaux contenus dans la boite.» La fille du Roi aime tant les choses d’or, dit-elle, que je suis sûre qu’elle vous achètera tout ce que vous avez là.» Elle le prit par la main et le conduisit vers la fille du Roi qui fut également émerveillée en voyant les jolis bijoux qu’apportait le faux marchand. « Je vais t’acheter tout ce que tu as là, lui dit-elle.» «Je ne suis que le domestique d’un riche marchand, lui répondit Jean, ce que j’ai là n’est rien en comparaison de ce que mon maître a sur son navire». « Je voudrais voir tout cela dit la princesse.» «Il y en a plus qu’il n’en tiendrait dans votre palais; il faudrait bâtir une salle exprès pour les loger sans compter le temps qu’on passerait à les débarquer.» Les discours de Jean excitèrent à un tel point la curiosité de la princesse, qu’elle lui dit: «Eh bien! je vais t’accompagner jusqu’à ton navire, afin de voir tous les trésors apportés par ton maître.»
Le fidèle Jean la conduisit au navire, et quand le Roi l’aperçut, il crut qu’il allait s’évanouir, il eut grand peine à se contenir. Elle entra dans le navire et le Roi la fit descendre dans la cale. Le fidèle Jean qui était resté sur le pont ordonna au pilote de lever l’ancre et de s’éloigner du rivage à force de voiles. Le Roi fit successivement voir à la princesse les oiseaux, les pierreries, les amas d’or de toutes espèces et plusieurs heures s’écoulèrent sans qu’elle s’aperçût que le navire marchait. Quand elle n’eut plus rien à voir, elle remercia le faux marchand et voulut retourner au palais. Mais quand elle vit que le navire voguait à pleines voiles elle s’écria: «je suis tombée entre les mains de ce méchant homme, j’aimerais mille fois mieux mourir.» Le Roi la prit par la main, et lui dit: «Je ne suis pas un marchand, mais un Roi, et c’est la violence de mon amour qui m’a déterminé à avoir recours à cette ruse. La première fois que je vis votre portrait je tombais à terre privé de sentiment, et je n’eux plus de repos que je ne vous eusse vu.» Quand la princesse apprit cela, elle en conçut une grande joie, et consentit de grand cœur à devenir son épouse.
Pendant qu’ils naviguaient, le fidèle Jean était assis à la poupe du navire et faisait de la musique. Tout à coup il aperçut en l’air trois corbeaux qui se dirigeaient vers le navire. Il cessa de jouer et écouta ce qu’ils se disaient, car il entendait fort bien la langue des oiseaux. L’un disait: «Il emmène la fille du roi au toit d’or.» «Oui, répondit le deuxième, mais il ne l’a pas encore.» «Elle est cependant dans le navire, dit le troisième.» Le premier reprit: «Peu importe qu’il l’ait ou non quand il sera à terre, un cheval roux viendra à leur rencontre; le prince voudra monter dessus, et s’il le fait, il s’envolera avec le cheval et jamais il ne reverra sa fiancée.» «N’y a-t-il aucun moyen de prévenir ce malheur?» demanda le deuxième; «oui, répondit le premier, si quelqu’un monte sur le cheval, prend un des pistolets qui est dans les fontes et le tue, le roi sera sauvé; mais celui qui sera en possession de ce secret et qui le divulguera sera changé en pierre, depuis la pointe du pied jusqu’au genou.» Le second dit: «j’en sais plus encore; quoique le cheval soit tué, le roi n’aura pas sa fiancée, car quand ils seront arrivés au château, on présentera au roi une chemise de fiançailles qui lui paraîtra être un tissu d’or et d’argent et qui ne sera autre chose que du souffre et de la poix; s’il la met, elle le brûlera jusqu’aux os.» «N’y a-t-il aucun moyen de prévenir ce malheur? demanda le troisième:» «oh oui, répondit le second: si quelqu’un prend la chemise avec des gants et la jette dans le feu, le jeune roi sera sauvé. Mais celui qui divulguera ce secret sera changé en pierre depuis les genoux jusqu’au cœur.» «Je sais encore autre chose, dit le troisième; quoique la chemise de fiançailles soit brûlée, le jeune roi n’aura pas sa fiancée; car quand commencera le bal, la jeune reine pâlira et tombera évanouie. Si quelqu’un ne se hâte de lui tirer du côté droit trois gouttes de sang qu’il crachera après, elle mourra. Mais si celui qui est en possession de notre secret le divulgue, il sera changé en pierre des pieds à la tête.» Quand les corbeaux eurent fini ce colloque, ils s’envolèrent; le fidèle Jean avait tout parfaitement compris; aussi était-il fort triste; mais il n’osait rien dit à son maître pour ne pas lui faire de peine et ne pas perdre la vie. Enfin il se décida à se sacrifier pour faire le bonheur du jeune roi.
Quand ils eurent quitté le navire tout arriva comme les corbeaux l’avaient annoncé. On vit s’avancer un beau cheval. « Quel beau cheval! s’écria le roi, il faut que je monte dessus pour faire mon entrée au château.» Mais le fidèle Jean le prévint; il monta sur le cheval, tira un pistolet des fontes et le tua. « Voyez-vous, s’écrièrent les autres domestiques du roi, ce misérable a tué ce beau cheval qui plaisait tant au roi notre maître. C’est une infamie!» «Taisez-vous, leur dit le roi, je le connais, c’est mon fidèle Jean, il ne l’a pas fait sans intention.» Quand ils furent arrivés au château, on présenta au roi sa chemise de fiancé, elle paraissait d’or et d’argent; à l’instant où il allait la prendre, le fidèle Jean qui avait mis des gants s’en saisit et la jeta au feu. « Oh le méchant, s’écrièrent tous les valets, il a brûlé la belle chemise du roi notre maître! « «Laissez-le faire, leur dit le roi; je le connais, c’est mon fidèle Jean, il ne l’a pas fait sans intention.» Le jour des noces arrivé, la jeune reine ouvrit le bal: le fidèle Jean ne la quittait pas des yeux; tout-à-coup elle pâlit et tomba par terre; Jean s’élança vers elle, la prit dans ses bras et la porta dans sa chambre; il la mit sur un lit, lui tira trois gouttes de sang du côté droit et les cracha ensuite. Aussitôt, elle reprit connaissance.
Le lendemain, le fidèle Jean fut condamné à être pendu. Quand on l’eût conduit au gibet, il demanda au roi la grâce de lui parler. « Je te l’accorde» dit le roi. Jean raconta alors ce qu’il avait entendu et comment il s’était dévoué pour lui.« Mon fidèle Jean, s’écria le roi, pardonne-moi de t’avoir soupçonné. Qu’on le conduise en triomphe à mon palais.» Il était trop tard, le fidèle Jean était déjà changé en pierre.
Cet événement fit une grande peine au roi et à la reine. « Combien nous avons été ingrats envers lui, s’écriait le roi. Je veux qu’il soit placé près de mon lit, dans ma chambre à coucher.» Chaque fois qu’il le regardait, il pleurait et disait: «Mon fidèle Jean, je donnerais la moitié de mon royaume pour te rendre à la vie.» Plusieurs années s’écoulèrent après cet événement; la reine avait mis au monde deux jumeaux qui faisaient toute sa joie. Un jour que la reine était à l’église, et que les enfans jouaient dans la chambre de leur père, le prince regarda la statue de Jean et se prit à pleurer.» Que ferais-je donc bien pour te rendre à la vie, s’écriait-il avec douleur.» Tout à coup la statue parla: «Tu peux me rendre à la vie, lui dit-elle, si tu consens à faire le plus grand sacrifice.» Je donnerai pour te rappeler à la vie tout ce que j’ai de plus cher au monde.» «Eh bien! lui dit la statue, coupe la tête à tes enfans, frotte-moi avec leur sang et je cesserai d’être pierre.» Le roi fut épouvanté en entendant cette proposition, mais enfin il réfléchit à la fidélité de Jean et se décida à sacrifier ses enfans pour lui témoigner sa reconnaissance. Il tira son épée, coupa de sa propre main la tête à ses deux fils et frotta la statue avec leur sang. Quand cette opération fut finie, Jean descendit du piédestal sur lequel il avait été placé, s’avança vers son maître et lui dit: «Sire, je veux vous récompenser votre attachement pour moi.» Il prit la tête des deux enfans, la leur recolla, et au bout de peu d’instans, ils recommencèrent à jouer comme s’il ne leur était rien arrivé. Le roi était bien joyeux de cela. Quand il entendit la reine monter, il fit cacher Jean et les enfans dans une armoire, et dit à sa femme: «Je regrette toujours mon fidèle Jean, qui a si malheureusement péri pour nous. Ma chère femme, nous pouvons lui rendre la vie, mais il nous en coûtera celle de nos enfans.» La reine pâlit d’effroi, mais cependant elle dit au roi: «Nous lui devons tant de reconnaissance que nous ne pouvons trop faire pour lui. Quoique ce sacrifice soit bien douloureux, j’y consens.» Le roi fut très-satisfait d’entendre la reine parler de la sorte. Il ouvrit l’armoire et la reine en vit sortir le fidèle Jean et les deux enfans; elle s’écria: «Dieu soit loué, Jean est sauvé et nos fils nous restent.» Il lui raconta tout ce qui s’était passé. La reine fut satisfaite de revoir le fidèle Jean et tous vécurent très-heureux jusqu’à leur mort.
Der treue Johannes.
„es wird wohl das Todtenbett seyn, darauf ich liege;“ da sprach er „laßt mir den getreuen Johannes kommen.“ Der getreue Johannes war aber sein liebster Diener, und hieß so, weil er ihm sein Lebelang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm „getreuester Johannes, ich fühle daß mein Ende sich naht, und da hab ich keine andere Sorge als um meinen Sohn: er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn du mir nicht versprichst ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu seyn, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe zuthun.“ Da antwortete der getreue Johannes „ich will ihn nicht verlassen, und will ihm mit Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet.“ Da sagte der alte König „so sterb ich getrost und in Frieden.“ Und sprach dann weiter „nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schloß zeigen, alle Kammern, Säle und Gewölbe, und alle Schätze, die darin liegen: aber eine Kammer sollst du ihm nicht zeigen, die, worin das Bild von der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht: denn wenn er sie erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden, und wird in Ohnmacht niederfallen, und wird ihretwillen in große Gefahren gerathen; davor sollst du ihn hüten.“ Und als der treue Johannes nochmals dem alten König die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen, und starb.
Als der alte König nun zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte „das will ich gewißlich halten, und will dir treu seyn, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten.“ Die Trauer gieng vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm „es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst: ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.“ Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichthümer und prächtigen Kammern sehen: nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das gefährliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß, wenn die Thüre aufgieng, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, daß man meinte es leibte und lebte, und es gäbe nichts lieblicheres und schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl daß der getreue Johannes immer an dieser Thür vorübergieng, und sprach „warum schließest du mir die eine nicht auf?“ „Es ist etwas darin,“ antwortete er, „vor dem du erschrickst.“ Aber der König antwortete „ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen was darin ist,“ und gieng, und wollte die Thüre mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück, und sagte „ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst was in der Kammer steht: es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.“ „Nein,“ anwortete der junge König, „mein Unglück ist, wann ich nicht hineinkomme, ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ichs mit meinen Augen gesehen hätte; nun gehe ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast.“
Da sah der getreue Johannes daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus. Darnach öffnete er die Thür der Kammer, und trat zuerst hinein, und dachte der König sollte das Bildnis vor ihm nicht sehen: aber der König war zu neugierig, stellte sich auf die Fußspitzen, und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold glänzte, da fiel er alsbald ohnmächtig auf die Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, und trug ihn in sein Bett, und dachte voll Sorgen „das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden!“ dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam; das erste aber, das er sprach, war „ach! wer ist das schöne Bild?“ „Das ist die Königstochter vom goldnen Dache“ antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter „meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könntens nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, sie zu erlangen; du bist mein getreuster Johannes, du mußt mir beistehen.“
Der treue Diener sann lange nach wie es anzufangen wäre, denn bloß vor das Angesicht der Königstochter zu gelangen hielt schon so schwer. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht, und sprach zu dem König „alles, was sie um sich hat, ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen.“ Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alle auf ein Schiff laden, und zog Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren lange bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldnen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben, und auf ihn warten. „Vielleicht,“ sprach er, „bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken.“ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er „ich bin ein Kaufmann,“ und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hineinschauen. Da rief sie „ei, was für schönes Goldzeug!“ und setzte die Eimer nieder, und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen „das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie euch alles abkauft.“ Es nahm ihn bei der Hand, und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Waare sah, war sie ganz vergnügt, und sprach „es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.“ Aber der getreue Johannes sprach „ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann, was ich hier habe ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das künstlichste und köstlichste, was je in Gold ist gebildet worden.“ Sie wollte alles herauf gebracht haben, aber er sprach „dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es aufzustellen, als ein großes Haus nicht hat.“ Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte „führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.“
Da führte sie der getreue Johannes zu dem Schiffe hin, und war ganz freudig, und der König, als er sie erblickte, meinte nicht anders als das Herz wollte ihm zerspringen: und nur mit großer Mühe konnte er sich zurückhalten. Nun stieg sie in das Schiff, und der König führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann, und hieß das Schiff abstoßen, „spannt alle Segel auf, daß es fliegt wie der Vogel in der Luft.“ Der Köng aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Thiere; so giengen viele Stunden herum, sie besah alles, und in ihrer Freude merkte sie nicht daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann, und wollte heim: aber als sie an des Schiffes Rand kam, sah sie daß es fern vom Land auf hohem Meere gieng, und mit vollen Segeln forteilte. „Ach“, rief sie erschrocken, „ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns gerathen; lieber wollt ich sterben!“ Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach „ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt, als du bist: aber daß ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergroßer Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.“ Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, während sie nun auf dem hohen Meere fuhren, daß der getreue Johannes, als er vornen auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die daher geflogen kamen: da hörte er auf zu spielen, und horchte was sie miteinander sprachen, denn er verstand das wohl. Die eine rief „ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim.“ „Ja“ antwortete die zweite, „er hat sie noch nicht.“ Sprach die dritte „er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe.“ Da fieng die erste wieder an und rief „was hilft ihm das! wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrothes Pferd entgegen springen: da wird er sich aufschwingen wollen, und thut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmer mehr seine Jungfrau wieder sieht.“ Sprach die zweite „ist gar keine Rettung?“ „O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, heraus nimmt und das Pferd damit todt schießt so ist der junge König gerettet. Aber wer weiß das! und wers weiß und sagts ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie.“ Da sprach die zweite „ich weiß noch mehr, wenn das Pferd auch getödtet wird, so behält der junge König doch nicht seine Braut: wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel, und sieht aus als wärs von Gold und Silber gewebt, ist doch nichts als Schwefel und Pech: wenn ers anthut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen.“ Sprach die dritte „ist da gar keine Rettung?“ „O ja,“ antwortete die zweite, „wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt, und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hilfts! wers weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.“ Da sprach die dritte „ich weiß noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht: wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt, und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie todt hinfallen: und hebt sie nicht einer auf, und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut, und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verräth das einer, der es weiß, so wird er ganzes Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe.“ Als die Raben das mit einander gesprochen, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig; denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich, entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich „meinen Herrn will ich retten, und sollt ich selbst darüber zu Grunde gehen.“
Als sie nun ans Land kamen, da geschah es, wie die Rabe vorher gesagt hatte, und es sprengte ein prächtiger fuchsrother Gaul daher. „Ei,“ sprach der König, „der soll mich in mein Schloß tragen,“ und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern, und schoß ihn nieder. Da riefen die anderen Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren, „wie schändlich, das schöne Thier zu tödten, das den König in sein Schloß tragen sollte!“ Aber der König sprach „schweigt und laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes, wer weiß wozu das gut ist!“ Nun giengen sie ins Schloß, und da stand im Saal eine Schüssel, und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders als wär es von Gold und Silber. Der junge König gieng darauf zu, und wollt es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es dann ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fiengen wieder an zu murren, und sagten „seht, nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd.“ Aber der junge König sprach „wer weiß wozu es gut ist, laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes.“ Nun ward die Hochzeit gefeiert: der Tanz hub an, und die Braut trat auch hinein, da hatte der treue Johannes Acht, und schaute ihr ins Antlitz; auf einmal erbleichte sie und fiel wie todt zur Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust, und speite sie aus. Alsbald athmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen, und wußte nicht warum es der getreue Johannes gethan, ward zornig darüber, und rief „werft ihn ins Gefängnis.“ Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurtheilt und zum Galgen geführt, und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er „jeder der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?“ „Ja,“ antwortete der König, „es soll dir vergönnt seyn.“ Da sprach der treue Johannes „Ich bin mit Unrecht verurtheilt und bin dir immer treu gewesen,“ und erzählte wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört habe und beschlossen seinen Herrn zu retten, darum er das alles habe thun müssen. Da rief der König „o mein getreuester Johannes, Gnade! Gnade! führt ihn herunter.“ Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort, das er geredet hatte, leblos herabgefallen, und war ein Stein.
Darüber trug nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach „ach, was hab ich große Treue so übel belohnt!“ und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. So oft er es ansah, weinte er und sprach „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Es gieng eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran, und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war, und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildnis voll Trauer an, seufzte und rief „ach könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Da fieng der Stein an zu reden und sprach „ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.“ Da rief der König „alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.“ Sprach der Stein weiter „wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust, und mich mit ihrem Blute bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.“ Der König erschrack, als er hörte daß er seine liebsten Kinder selbst tödten sollte, doch dachte er an die große Treue, und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab, und bestrich mit ihrem Blute den Stein: und als das geschehen war, kehrte das Leben zurück, und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm. Er aber sprach zum König „deine Treue will ich dir wieder lohnen,“ und nahm die Häupter der Kinder, und setzte sie an, und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil, und sprangen herum und spielten fort, als wär ihnen nichts geschehen. Nun war der König voll Freude, und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr „hast du gebetet in der Kirche?“ „Ja,“ antwortete sie, „aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.“ Da sprach er „liebe Frau, wir können ihm das Leben wiedergeben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.“ Die Königin ward bleich und erschrack im Herzen, doch sprach sie „wir sinds ihm schuldig wegen seiner großen Treue.“ Da freute er sich daß sie dachte wie er gedacht hatte, gieng hin und schloß den Schrank auf, und holte die Kinder und den treuen Johannes heraus, und sprach „Gott sey gelobt, er ist erlöst, und unsere Söhnlein haben wir auch wieder,“ und erzählte ihr wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.
Der treue Johannes.
„es wird wohl das Todtenbett seyn, darauf ich liege;“ da sprach er „laßt mir den getreuen Johannes kommen.“ Der getreue Johannes war aber sein liebster Diener, und hieß so, weil er ihm sein Lebelang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm „getreuester Johannes, ich fühle daß mein Ende heran naht, und da hab ich keine andere Sorge als um meinen Sohn: er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn du mir nicht versprichst ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu seyn, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe zuthun.“ Da antwortete der getreue Johannes „ich will ihn nicht verlassen, und will ihm mit Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet.“ Da sagte der alte König „so sterb ich getrost und in Frieden.“ Und sprach dann weiter „nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schloß zeigen, alle Kammern, Säle und Gewölbe, und alle Schätze, die darin liegen: aber eine Kammer sollst du ihm nicht zeigen, die, worin das Bild von der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht: denn wenn er sie erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden, und wird in Ohnmacht niederfallen, und wird ihretwillen in große Gefahren gerathen; davor sollst du ihn hüten.“ Und als der treue Johannes nochmals dem alten König die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen, und starb.
Als der alte König nun zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte „das will ich gewißlich halten, und will dir treu seyn, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten.“ Die Trauer gieng vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm „es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst: ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.“ Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichthümer und prächtigen Kammern sehen: nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das gefährliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß, wenn die Thüre aufgieng, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, daß man meinte es leibte und lebte, und es gäbe nichts lieblicheres und schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl daß der getreue Johannes immer an einer Thür vorübergieng, und sprach „warum schließest du mir diese eine nicht auf?“ „Es ist etwas darin,“ antwortete er, „vor dem du erschrickst.“ Aber der König antwortete „ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen was darin ist,“ und gieng, und wollte die Thüre mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück, und sagte „ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst was in der Kammer steht: es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.“ „Nein,“ antwortete der junge König, „mein Unglück ist, wann ich nicht hineinkomme, ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ichs mit meinen Augen gesehen hätte; nun gehe ich nicht von der Stelle bis du aufgeschlossen hast.“
Da sah der getreue Johannes daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus. Darnach öffnete er die Thür der Kammer, und trat zuerst hinein, und dachte der König sollte das Bildnis vor ihm nicht sehen: aber der König war zu neugierig, stellte sich auf die Fußspitzen, und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold glänzte, da fiel er alsbald ohnmächtig auf die Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, und trug ihn in sein Bett, und dachte voll Sorgen „das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden!“ dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam; das erste aber, das er sprach, war „ach! wer ist das schöne Bild?“ „Das ist die Königstochter vom goldnen Dache“ antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter „meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könntens nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, sie zu erlangen; du bist mein getreuster Johannes, du mußt mir beistehen.“
Der treue Diener sann lange nach wie es anzufangen wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht, und sprach zu dem König „alles, was sie um sich hat, ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen.“ Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alles auf ein Schiff laden, und zog Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren lange bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldnen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben, und auf ihn warten. „Vielleicht,“ sprach er, „bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken.“ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er „ich bin ein Kaufmann,“ und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hineinschauen. Da rief sie „ei, was für schönes Goldzeug!“ setzte die Eimer nieder, und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen „das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie euch alles abkauft.“ Es nahm ihn bei der Hand, und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Waare sah, war sie ganz vergnügt, und sprach „es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.“ Aber der getreue Johannes sprach „ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann, was ich hier habe ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das künstlichste und köstlichste, was je in Gold ist gebildet worden.“ Sie wollte alles herauf gebracht haben, aber er sprach „dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es aufzustellen, daß euer Haus nicht Raum dafür hat.“ Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte „führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.“
Da führte sie der getreue Johannes zu dem Schiffe hin, und war ganz freudig, und der König, als er sie erblickte, sah daß ihre Schönheit noch größer war, als das Bild sie dargestellt hatte, und meinte nicht anders als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der König führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann, und hieß das Schiff abstoßen, „spannt alle Segel auf, daß es fliegt wie ein Vogel in der Luft.“ Der König aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Thiere. Viele Stunden giengen herum, während sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann, und wollte heim: aber als sie an des Schiffes Rand kam, sah sie daß es fern vom Land auf hohem Meere gieng, und mit vollen Segeln forteilte. „Ach,“ rief sie erschrocken, „ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns gerathen; lieber wollt ich sterben!“ Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach „ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt, als du bist: aber daß ich dich mit List entführt habe, das ist auf übergroßer Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.“ Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, während sie auf dem hohen Meere dahin fuhren, daß der getreue Johannes, als er vornen auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die daher geflogen kamen. Da hörte er auf zu spielen, und horchte was sie mit einander sprachen, denn er verstand das wohl. Die eine rief „ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim.“ „Ja“ antwortete die zweite, „er hat sie noch nicht.“ Sprach die dritte „er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe.“ Da fieng die erste wieder an und rief „was hilft ihm das! wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrothes Pferd entgegen springen: da wird er sich aufschwingen wollen, und thut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmer mehr seine Jungfrau wieder sieht.“ Sprach die zweite „ist gar keine Rettung?“ „O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, heraus nimmt und das Pferd damit todt schießt, so ist der junge König gerettet. Aber wer weiß das! und wers weiß und sagts ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie.“ Da sprach die zweite „ich weiß noch mehr, wenn das Pferd auch getödtet wird, so behält der junge König doch nicht seine Braut: wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel, und sieht aus als wärs von Gold und Silber gewebt, ist doch nichts als Schwefel und Pech: wenn ers anthut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen.“ Sprach die dritte „ist da gar keine Rettung?“ „O ja,“ antwortete die zweite, „wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt, und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hilfts! wers weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.“ Da sprach die dritte „ich weiß noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht: wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt, und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie todt hinfallen: und hebt sie nicht einer auf, und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut, und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verräth das einer, der es weiß, so wird er ganzes Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe.“ Als die Raben das mit einander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig; denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich, entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich „meinen Herrn will ich retten, und sollt ich selbst darüber zu Grunde gehen.“
Als sie nun ans Land kamen, da geschah es, wie die Rabe vorher gesagt hatte, und es sprengte ein prächtiger fuchsrother Gaul daher. „Wohlan,“ sprach der König, „der soll mich in mein Schloß tragen,“ und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern, und schoß ihn nieder. Da riefen die andern Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren, „wie schändlich, das schöne Thier zu tödten, das den König in sein Schloß tragen sollte!“ Aber der König sprach „schweigt und laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes, wer weiß wozu das gut ist!“ Nun giengen sie ins Schloß, und da stand im Saal eine Schüssel, und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders als wär es von Gold und Silber. Der junge König gieng darauf zu, und wollte es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es schnell ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fiengen wieder an zu murren, und sagten „seht, nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd.“ Aber der junge König sprach „wer weiß wozu es gut ist, laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes.“ Nun ward die Hochzeit gefeiert: der Tanz hub an, und die Braut trat auch hinein, da hatte der treue Johannes Acht, und schaute ihr ins Antlitz; auf einmal erbleichte sie und fiel wie todt zur Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust, und speite sie aus. Alsbald athmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen, und wußte nicht warum es der getreue Johannes gethan hatte, ward zornig darüber, und rief „werft ihn ins Gefängnis.“ Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurtheilt und zum Galgen geführt, und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er „jeder der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?“ „Ja,“ antwortete der König, „es soll dir vergönnt seyn.“ Da sprach der treue Johannes „Ich bin mit Unrecht verurtheilt und bin dir immer treu gewesen,“ und erzählte wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört habe, und wie er, um seinen Herrn zu retten, das alles habe thun müssen. Da rief der König „o mein getreuester Johannes, Gnade! Gnade! führt ihn herunter.“ Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort, das er geredet hatte, leblos herabgefallen, und war ein Stein.
Darüber trug nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach „ach, was hab ich große Treue so übel belohnt!“ und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. So oft er es ansah, weinte er und sprach „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Es gieng eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran, und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war, und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildnis voll Trauer an, seufzte und rief „ach könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Da fieng der Stein an zu reden und sprach „ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.“ Da rief der König „alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.“ Sprach der Stein weiter „wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust, und mich mit ihrem Blnte bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.“ Der König erschrack, als er hörte daß er seine liebsten Kinder selbst tödten sollte, doch dachte er an die große Treue, und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab, und bestrich mit ihrem Blute den Stein: und als das geschehen war, kehrte das Leben zurück, und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm. Er aber sprach zum König „deine Treue will ich dir wieder lohnen,“ und nahm die Häupter der Kinder, und setzte sie an, und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil, und sprangen herum und spielten fort, als wär ihnen nichts geschehen. Nun war der König voll Freude, und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr „hast du gebetet in der Kirche?“ „Ja,“ antwortete sie, „aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.“ Da sprach er „liebe Frau, wir können ihm das Leben wiedergeben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.“ Die Königin ward bleich und erschrack im Herzen, doch sprach sie „wir sinds ihm schuldig wegen seiner großen Treue.“ Da freute er sich daß sie dachte wie er gedacht hatte, gieng hin und schloß den Schrank auf, und holte die Kinder und den treuen Johannes heraus, und sprach „Gott sey gelobt, er ist erlöst, und unsere Söhnlein haben wir auch wieder,“ und erzählte ihr wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.
Der treue Johannes.
Es war einmal ein alter König, der war krank, und dachte „es wird wohl das Todtenbett sein, darauf ich liege;“ da sprach er „laßt mir den getreuen Johannes kommen.“ Der getreue Johannes war aber sein liebster Diener, und hieß so, weil er ihm sein Lebelang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm „getreuester Johannes, ich fühle daß mein Ende heran naht, und da hab ich keine andere Sorge als um meinen Sohn: er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn du mir nicht versprichst ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe zuthun.“ Da antwortete der getreue Johannes „ich will ihn nicht verlassen, und will ihm mit Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet.“ Da sagte der alte König „so sterb ich getrost und in Frieden.“ Und sprach dann weiter „nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schloß zeigen, alle Kammern, Säle und Gewölbe, und alle Schätze, die darin liegen: aber eine Kammer sollst du ihm nicht zeigen, die, worin das Bild von der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht: denn wenn er sie erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden, und wird in Ohnmacht niederfallen, und wird ihretwillen in große Gefahren gerathen; davor sollst du ihn hüten.“ Und als der treue Johannes nochmals dem alten König die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen, und starb.
Als der alte König nun zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte „das will ich gewißlich halten, und will dir treu sein, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten.“ Die Trauer gieng vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm „es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst: ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.“ Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichthümer und prächtigen Kammern sehen: nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das gefährliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß, wenn die Thüre aufgieng, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, daß man meinte es leibte und lebte, und es gäbe nichts lieblicheres und schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl daß der getreue Johannes immer an einer Thür vorübergieng, und sprach „warum schließest du mir diese eine nicht auf?“ „Es ist etwas darin, antwortete er, „vor dem du erschrickst.“ Aber der König antwortete „ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen was darin ist,“ und gieng, und wollte die Thüre mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück, und sagte „ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst was in der Kammer steht: es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.“ „Nein,“ antwortete der junge König, „mein Unglück ist, wann ich nicht hineinkomme, ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ichs mit meinen Augen gesehen hätte; nun gehe ich nicht von der Stelle bis du aufgeschlossen hast.“
Da sah der getreue Johannes daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus. Darnach öffnete er die Thür der Kammer, und trat zuerst hinein, und dachte der König sollte das Bildnis vor ihm nicht sehen: aber der König war zu neugierig, stellte sich auf die Fußspitzen, und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold glänzte, da fiel er alsbald ohnmächtig auf die Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, und trug ihn in sein Bett, und dachte voll Sorgen „das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden!“ dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam; das erste aber, das er sprach, war „ach! wer ist das schöne Bild?“ „Das ist die Königstochter vom goldenen Dache,“ antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter „meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könntens nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, sie zu erlangen; du bist mein getreuster Johannes, du mußt mir beistehen.“
Der treue Diener sann lange nach wie es anzufangen wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht, und sprach zu dem König „alles, was sie um sich hat, ist von Gold: Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe, und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, davon laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, damit wollen wir hinfahren und unser Glück versuchen.“ Der König ließ alle Goldschmiede zusammenkommen: sie arbeiteten Tag und Nacht, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Nun ließ der getreue Johannes alles auf ein Schiff laden, und zog Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, so daß er unkenntlich war; dann fuhren sie über das Meer, und fuhren lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben, und auf ihn warten. „Vielleicht,“ sprach er, „bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen, und das ganze Schiff ausschmücken.“ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land, und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Und als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand, und schöpfte damit. Und als es das goldblinkende Wasser forttragen wollte, und sich umdrehte, sah es den fremden Mann, und fragte ihn wer er wäre? Da antwortete er „ich bin ein Kaufmann,“ und öffnete sein Schürzchen, und ließ sie hineinschauen. Da rief sie „ei, was für schönes Goldzeug!“ setzte die Eimer nieder, und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen „das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie euch alles abkauft.“ Es nahm ihn bei der Hand, und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Waare sah, war sie ganz vergnügt, und sprach „es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.“ Aber der getreue Johannes sprach „ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann, was ich hier habe ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das künstlichste und köstlichste, was je in Gold ist gebildet worden.“ Sie wollte alles herauf gebracht haben, aber er sprach „dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es aufzustellen, daß euer Haus nicht Raum dafür hat.“ Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte, „führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.“
Da führte sie der getreue Johannes zu dem Schiffe hin, und war ganz freudig, und der König, als er sie erblickte, sah daß ihre Schönheit noch größer war, als das Bild sie dargestellt hatte, und meinte nicht anders als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der König führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann, und hieß das Schiff abstoßen, „spannt alle Segel auf, daß es fliegt wie ein Vogel in der Luft.“ Der König aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Thiere. Viele Stunden giengen herum, während sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann, und wollte heim: aber als sie an des Schiffes Rand kam, sah sie daß es fern vom Land auf hohem Meere gieng, und mit vollen Segeln forteilte. „Ach,“ rief sie erschrocken, „ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns gerathen; lieber wollt ich sterben!“ Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach „ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt, als du bist: aber daß ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergroßer Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.“ Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, während sie auf dem hohen Meere dahin fuhren, daß der getreue Johannes, als er vornen auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die daher geflogen kamen. Da hörte er auf zu spielen, und horchte was sie mit einander sprachen, denn er verstand das wohl. Die eine rief „ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim.“ „Ja,“ antwortete die zweite, „er hat sie noch nicht.“ Sprach die dritte „er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe.“ Da fieng die erste wieder an und rief „was hilft ihm das! wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrothes Pferd entgegen springen: da wird er sich aufschwingen wollen, und thut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmer mehr seine Jungfrau wieder sieht.“ Sprach die zweite „ist gar keine Rettung?“ „O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, heraus nimmt und das Pferd damit todt schießt, so ist der junge König gerettet. Aber wer weiß das! und wers weiß und sagts.ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie.“ Da sprach die zweite „ich weiß noch mehr, wenn das Pferd auch getödtet wird, so behält der junge König doch nicht seine Braut: wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel, und sieht aus als wärs von Gold und Silber gewebt, ist doch nichts als Schwefel und Pech: wenn ers anthut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen.“ Sprach die dritte „ist da gar keine Rettung?“ „O ja,“ antwortete die zweite, „wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt, und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hilfts! wers weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.“ Da sprach die dritte „ich weiß noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht: wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt, und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie todt hinfallen: und hebt sie nicht einer auf, und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut, und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verräth das einer, der es weiß, so wird er ganzes Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe.“ Als die Raben das mit einander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig; denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich, entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich „meinen Herrn will ich retten, und sollt ich selbst darüber zu Grunde gehen.“
Als sie nun ans Land kamen, da geschah es, wie die Rabe vorher gesagt hatte, und es sprengte ein prächtiger fuchsrother Gaul daher. „Wohlan,“ sprach der König, „der soll mich in mein Schloß tragen,“ und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern, und schoß ihn nieder. Da riefen die andern Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren, „wie schändlich, das schöne Thier zu tödten, das den König in sein Schloß tragen sollte!“ Aber der König sprach „schweigt und laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes, wer weiß wozu das gut ist!“ Nun giengen sie ins Schloß, und da stand im Saal eine Schüssel, und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders als wär es von Gold und Silber. Der junge König gieng darauf zu, und wollte es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es schnell ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fiengen wieder an zu murren, und sagten „seht, nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd.“ Aber der junge König sprach „wer weiß wozu es gut ist, laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes.“ Nun ward die Hochzeit gefeiert: der Tanz hub an, und die Braut trat auch hinein, da hatte der treue Johannes Acht, und schaute ihr ins Antlitz; auf einmal erbleichte sie und fiel wie todt zur Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust, und speite sie aus. Alsbald athmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen, und wußte nicht warum es der getreue Johannes gethan hatte, ward zornig darüber, und rief „werft ihn ins Gefängnis!“ Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurtheilt und zum Galgen geführt, und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er „jeder der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?“ „Ja,“ antwortete der König, „es soll dir vergönnt sein.“ Da sprach der treue Johannes „Ich bin mit Unrecht verurtheilt und bin dir immer treu gewesen,“ und erzählte wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört habe, und wie er, um seinen Herrn zu retten, das alles habe thun müssen. Da rief der König, „o mein getreuester Johannes, Gnade! Gnade! führt ihn herunter.“ Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort, das er geredet hatte, leblos herabgefallen, und war ein Stein.
Darüber trug nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach „ach, was hab ich große Treue so übel belohnt!“ und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. So oft er es ansah, weinte er und sprach „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Es gieng eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran, und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war, und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildnis voll Trauer an, seufzte und rief „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Da fieng der Stein an zu reden und sprach „ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.“ Da rief der König „alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.“ Sprach der Stein weiter „wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust, und mich mit ihrem Blute bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.“ Der König erschrak, als er hörte daß er seine liebsten Kinder selbst tödten sollte, doch dachte er an die große Treue, und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab, und bestrich mit ihrem Blute den Stein: und als das geschehen war, kehrte das Leben zurück, und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm. Er aber sprach zum König „deine Treue will ich dir wieder lohnen,“ und nahm die Häupter der Kinder, und setzte sie an, und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil, und sprangen herum und spielten fort, als wär ihnen nichts geschehen. Nun war der König voll Freude, und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr „hast du gebetet in der Kirche?“ „Ja,“ antwortete sie, „aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.“ Da sprach er, „liebe Frau, wir können ihm das Leben wiedergeben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.“ Die Königin ward bleich und erschrak im Herzen, doch sprach sie „wir sinds ihm schuldig wegen seiner großen Treue.“ Da freute er sich daß sie dachte wie er gedacht hatte, gieng hin und schloß den Schrank auf, und holte die Kinder und den treuen Johannes heraus, und sprach „Gott sei gelobt, er ist erlöst, und unsere Söhnlein haben wir auch wieder,“ und erzählte ihr wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.
LE FIDELE JEAN.
Un vieux roi était tombé malade;
– Le lit sur lequel je suis étendu, se dit-il, sera sans doute mon lit de mort.
Dans cette pensée, s'adressant à ceux qui l'entouraient:
– Qu'on fasse venir le fidèle Jean.
Ce fidèle Jean était son serviteur préféré, et le roi le nommait ainsi parce qu'il lui avait été constamment d'une fidélité à toute épreuve? Quand il fut au bord du lit, le roi lui dit:
– Mon fidèle Jean, je sens que l'heure de ma mort approche; en quittant la vie, je n'ai pas d'autres soucis que l'avenir de mon fils. Il est encore si jeune et si inexpérimenté, que si tu ne me promets pas de l’instruire de tout ce qu'il doit savoir et de lui tenir lieu de père, je mourrai inquiet.
Le fidèle Jean répondit: Le fidèle Jean répondit:
– Je promets de ne pas le quitter et de le servir avec fidélité, dût-il même m'en coûter la vie.
Le vieux roi reprit:
– Puisqu'il en est ainsi, je mourrai tranquille et content.
Quelques momens après il ajouta:
– Quand j'aurai cessé d'exister, tu lui montreras le palais tout entier, toutes les chambres, toutes les salles, ainsi que les souterrains et les trésors qui y sont cachés; mais il est une chambre où tu ne devras pas le conduire; c'est celle où est caché le portrait de la princesse du toit d'or; car s'il venait à l'apercevoir, il s'éprendrait pour elle d'un violent amour, tomberait dans une molle langueur et s'exposerait pour elle à de grands dangers: c'est de quoi tu dois le préserver.
Le fidèle Jean pressa la main du vieux roi en lui renouvelant la promesse qu'il lui avait faite, et son auguste maître, rassuré par ses paroles, posa la tête sur son oreiller et rendit avec calme le dernier soupir.
Après les funérailles du vieux roi, le fidèle Jean raconta à son nouveau maître la promesse qu'il avait faite au lit de mort de son père; puis il ajouta:
– Cette promesse, je saurai la tenir, fût-ce même au prix de ma vie. Le moment est venu où vous devez prendre connaissance de votre héritage: je vais vous montrer le palais de votre père.
Cela dit, il conduisit le nouveau roi dans toutes les parties du palais, et lui en fit voir tous les somptueux appartemens; toutefois il eut soin de ne pas ouvrir la chambre où se trouvait le portrait dangereux. Ce portrait était placé de telle sorte que lorsque la porte s'ouvrait, il frappait directement les regards; il était peint avec un art si magique qu'on le croyait vivant, et que nulle image ne semblait pouvoir être plus belle dans le monde entier.
Cependant le jeune roi remarqua que le fidèle Jean passait toujours devant une certaine porte sans l'ouvrir; il lui demanda:
– Pourquoi ne m'ouvres-tu pas cette porte comme tu as ouvert les autres?
– Il s'y trouve quelque chose qui vous effraierait, répondit le serviteur.
Mais le jeune roi reprit:
– Maintenant que j'ai vu tout le palais, je veux aussi savoir ce qu'il y a là dedans; à ces mots il fit un pas en avant comme pour ouvrir de force la porte. Le fidèle Jean le retint en disant:
– J'ai promis à votre père, peu de momens avant sa mort, de ne pas vous laisser voir ce que cette chambre renferme; si cette promesse était violée, il pourrait en résulter pour nous deux de grands malheurs.
– Non, répondit le jeune roi, le malheur pour moi serait de ne pas pénétrer dans cette chambre: mes jours et mes nuits seraient privés de repos aussi longtemps que mes yeux n'auraient pas vu ce qu'elle cache; c'est pourquoi je ne quitterai cette place que lorsque tu m'auras ouvert.
Le fidèle Jean vit bien que la résistance n'était plus possible. Il se mit donc, en poussant de gros soupirs, à chercher la clef parmi les autres; l'ayant enfin trouvée, il ouvrit la porte et entra le premier, dans l'espoir que son corps empêcherait le roi de voir le portrait; mais celui-ci, dans sa curiosité, se dressa sur la pointe des pieds et regarda par-dessus les épaules de l'honnête serviteur. Il n'eut pas plutôt aperçu l'image de la princesse, qu'il tomba évanoui.
Le fidèle Jean s'empressa de le relever et de le porter dans son lit.
– Le malheur est arrivé, pensa-t-il dans son inquiétude; mon Dieu! que va-t-il en résulter?
Grâce à quelques cuillerées de vin qu'il lui fit avaler, le jeune roi reprit connaissance; mais la première parole qu'il prononça fut celle-ci:
– Que représente ce beau portrait?
– C'est la princesse du toit d'or, répondit le fidèle Jean.
Le roi reprit:
– Mon amour pour elle est si grand, que si toutes les feuilles des arbres avaient une voix, elles ne suffiraient pas pour l'exprimer; désormais la vie me sera à charge si je ne puis la posséder. Tu es mon fidèle Jean; tu me viendras en aide pour cela.
Le fidèle serviteur réfléchit longtemps au moyen qu'il fallait employer pour satisfaire le désir de son maître, car il lui semblait très difficile de parvenir en présence de la princesse. A la fin, il trouva un expédient et dit au roi:
– Tout ce qui l'entoure est en or pur: tables, fauteuils, plats, gobelets, vaisselle. Votre trésor contient cinq tonnes d'or. Ordonnez aux orfèvres de votre royaume d'en faire toutes sortes de vases et de bijoux; une foule d'oiseaux, et d'animaux merveilleux; nous les emporterons avec nous, et nous irons tenter fortune.
Le roi fit venir tous les orfèvres du royaume: ils travaillèrent jour et nuit, jusqu'à ce qu'ils eussent terminé ces charmans ouvrages. Le fidèle Jean en chargea un navire; puis il revêtit des habits de marchand, et le roi dut l'imiter afin de n'être point reconnu. Ces précautions prises, ils s'embarquèrent sur mer, où ils naviguèrent longtemps, jusqu'à ce qu'enfin ils arrivèrent dans la ville où demeurait la princesse du toit d'or.
Le fidèle Jean recommanda au roi de rester dans le vaisseau et de l'attendre.
– Peut-être, dit-il, emmènerai-je avec moi la princesse; ayez soin que tout soit en ordre; faites placer convenablement les vases d'or, et décorer tout le navire. Puis il remplit un mouchoir d'une grande quantité de bijoux d'or, descendit à terre et se rendit tout droit au château royal. Quand il arriva dans la cour du château, il trouva au bord d'une fontaine une jolie fille qui avait dans la main deux seaux en or avec lesquels elle puisait de l'eau. Au moment où elle voulut s'en aller avec son fardeau, elle aperçut en se retournant l'étranger et lui demanda qui il était.
– Je suis un marchand, répondit-il.
A ces mots, il ouvrit son mouchoir et l'invita à y regarder.
– Les charmans bijoux d'or! s'écria la jeune fille.
Elle posa ses seaux à terre, et se mit à les examiner l’un après l'autre.
– Il faut faire voir cela à la princesse, reprit-elle; elle aime tant les ouvrages en or, qu'elle ne manquera pas d'acheter toute votre marchandise.
Cela dit, elle le prit par la main, et le conduisit dans les appartemens d'en haut, car elle était la chambrière de la princesse. Celle-ci n'eut pas plutôt vu ces jolies choses, qu'elle s'écria pleine de joie:
– Tout cela est d'un si beau travail, que je ne veux rien te laisser.
Le fidèle Jean répondit:
– Je ne suis que le serviteur d'un riche marchand; ce que vous voyez là n'est rien en comparaison de ce que mon maître possède dans son navire, qui est plein des bijoux les plus merveilleux et les plus riches que l'on ait jamais faits avec l'or.
La princesse témoigna le désir que ces précieuses marchandises fussent apportées au palais; mais l'adroit serviteur répondit:
– Il faudrait pour cela plusieurs jours, tant ces marchandises sont en grand nombre, et un si grand nombre de salles pour les contenir, que votre palais même n'y suffirait pas.
Ces paroles excitèrent encore la curiosité de la princesse, si bien qu'à la fin elle dit:
– Conduis-moi vers le vaisseau; je veux y aller moi-même, afin d'examiner les trésors de ton maître.
Le fidèle Jean la conduisit donc au navire; sa joie était grande.
Cependant le fidèle Jean s'empressa d'aller trouver le pilote, et lui ordonna de démarrer aussitôt:
-Tendez toutes les voiles, de manière à ce qu'ils volent sur les flots avec la rapidité des oiseaux dans l'air!
Dans l'intervalle, le roi montrait à la princesse sa magnifique collection d'ouvrages en or; chaque objet avait son tour:
Plusieurs heures se passèrent ainsi, et le plaisir qu'éprouvait la princesse l'empêcha d'apercevoir le mouvement du navire. Lorsqu'elle eut contemplé le dernier bijou, elle remercia le faux marchand, et voulut s'en retourner; mais en arrivant sur le pont, elle vit qu'elle était déjà loin de la terre, et que le navire faisait force de voiles vers la pleine mer.
– Hélas, s'écria-t-elle saisie d'effroi; je suis trahie! on m'enlève et je suis tombée au pouvoir d'un marchand! il ne me reste plus qu'à mourir.
Le roi lui prit la main avec douceur et lui dit:
– Vous vous trompez; je ne suis point un marchand; je suis un roi, et ma noblesse égale la vôtre: ne voyez dans la ruse employée pour vous enlever, qu'un signe du violent amour que vous m'avez inspiré. La première fois que j'ai vu votre portrait, j'en ai ressenti une telle émotion, que je suis tombé à terre sans connaissance.
Ces paroles consolèrent la princesse du toit d'or; son cœur fut touché en faveur du jeune roi, et elle consentit volontiers à devenir sa fiancée.
ll arriva que tandis qu'ils naviguaient en pleine mer, le fidèle Jean, occupé à faire de la musique sur le pont, aperçut dans l'air trois corbeaux qui dirigeaient leur vol de son côté et vinrent se percher sur le grand mât. Il cessa aussitôt de jouer, et prêta l'oreille pour entendre ce que se disaient entre eux les corbeaux, car leur langage lui était familier.
L'un d'eux criait:
– Eh! le voilà qui conduit dans ses états la princesse du toit d'or.
-– Oui, répondit le second, mais il ne la tient pas encore.
Le troisième reprit:
– Il l'a pourtant, puisqu'elle est assise près de lui, dans le navire.
Alors le premier corbeau reprenant la parole:
– A quoi cela lui servira-t-il? A peine toucheront-ils la terre, qu'un cheval roux s'élancera à sa rencontre: le jeune roi voudra le monter; et à peine sera-t-il en selle, que le cheval s'enfuira avec lui au milieu des airs, si bien qu'il ne reverra jamais plus la jeune princesse.
Le second corbeau demanda:
– N'y aurait-il pas pour lui un moyen de délivrance?
– Oui, si un autre individu s'élance aussitôt, saisit l'arme à feu cachée dans les fontes de la selle et parvient à tuer d'un seul coup le cheval, le jeune roi se trouvera sauvé; mais qui sait cela? D'ailleurs si celui qui le sait le lui dit, il sera métamorphosé en pierre depuis les pieds jusqu'aux genoux.
Le deuxième corbeau reprit:
– Je sais plus encore: quand même le cheval aurait été tué, le jeune roi ne posséderait pas encore sa fiancée. Lorsqu'ils entreront ensemble dans le palais, ils apercevront une chemise de fiançailles, qui semblera ourdie d'or et d'argent; el le nesera, au contraire, formée que de soufre et de poix: s'il revêt cette chemise, elle le brûlera jusqu'à la moëlle des os.
Le troisième corbeau dit à son tour:
– N'y aura-t-il à cela aucun moyen de délivrance?
– Oui, sans doute, répondit le second: si quelqu'un saisit la chemise avec des gants et la jette dans le feu de manière à ce qu'elle brûle, le jeune roi sera sauvé. Mais à quoi cela lui servira-t-il? Celui qui le sait et qui le lui dira, sera métamorphosé en pierre depuis les genoux jusqu'au cœur.
Enfin, le troisième corbeau s'écria:
– Je sais plus encore; admettons même que la chemise de fiançailles soit brûlée; le jeune roi ne possédera pas encore pour cela sa fiancée: lorsqu'après la noce commenceront les danses et que la jeune reine se mettra à danser, elle pâlira tout à coup et tombera comme si elle était morte; et si quelqu'un alors ne la relève pas, ne tire pas du côté droit de sa poitrine trois gouttes de sang, et ne les boit pas, elle devra mourir. Mais celui qui le sait et qui le dira, sera métamorphosé en pierre depuis les pieds jusqu'à la tête.
Après s'être entretenus ainsi ensemble, les trois corbeaux poursuivirent plus loin leur vol. Le fidèle Jean avait bien compris leur conversation. A partir de ce moment, il fut silencieux et triste; car s'il cachait à son maître ce qu'il avait entendu, ce dernier devait être malheureux; si, au contraire, il le lui disait, c'en était fait de sa propre vie. A la fin pourtant, il se dit à lui-même:
– Je veux sauver mon maître, dussé-je m'exposer à une mort certaine.
Lorsqu'ils abordèrent à terre, tout se passa selon ce qu'avaient dit les corbeaux; un magnifique coursier roux bondit à leur rencontre.
– Halte-là!s'écria le roi; ce cheval doit me porter au palais.
A ces mots, il voulut sauter sur le bel animal; mais le fidèle Jean le devança, sauta d'un bond sur le cheval, tira le pistolet caché dans les fontes et abattit d'un coup l'animal. Aussitôt les autres serviteurs du roi, qui étaient envieux de la faveur du fidèle Jean, s' écrièrent:
– Quelle audacieuse méchanceté! oser tuer le superbe coursier qui devait porter le roi dans son palais!
Mais Je roi prenant la parole:
– Taisez-vous, et laissez-le aller: c'est mon fidèle Jean; il avait sans doute ses raisons pour faire ce qu'il a fait.
On arriva bientôt au palais. Là, dans la grande salle ils aperçurent une corbeille du travail le plus délicat et dans laquelle se trouvait la chemise de fiançailles, qui semblait entièrement tissue d'or pur et d'argent. Le jeune roi fit un pas vers elle, dans le but de la prendre; mais le fidèle Jean le poussa de côté, saisit la chemise avec des gants, et la porta aussitôt dans le feu où il la fit brûler. Les autres serviteurs se mirent de nouveau à murmurer en disant:
– Voyez-vous, voilà que maintenant ce téméraire fait brûler la chemise de fiançailles du roi.
Mais le jeune roi prenant la parole:
– Il a sans doute des raisons pour faire ce qu'il fait; laissez-le aller; il est mon fidèle Jean.
On ne tarda pas à célébrer la noce. Les danses commencèrent, et la fiancée s'y mêla bientôt. Alors le fidèle Jean redoubla d'attention, et suivit avec anxiété tous ses mouvemens. Tout à coup elle pâlit, et tombe à terre comme si elle était morte. Le fidèle Jean s' élance aussitôt; la soulève dans ses bras et la porte dans une chambre voisine. Là, il l'étend par terre, s'agenouille au-dessus d'elle, lui tire trois gouttes de sang du côté droit de la poitrine, et les boit.
La respiration revint aussitôt à la reine qui se releva. Mais le jeune roi qui avait tout remarqué, ignorant pourquoi le fidèle Jean avait agi de la sorte, entra dans une grande colère, et s'écria:
– Qu'on le jette en prison!
Le lendemain matin, le fidèle Jean fut jugé, condamné et conduit aux potences; et quand il fut sur le point de subir son supplice, il s'écria:
– Tout homme qui doit mourir a le droit de parler une fois encore avant sa fin; ce droit me sera– t-il accordé?
– Oui, répondit le roi.
Alors le fidèle Jean élevant la voix:
– J'ai été condamné, injustement, car je vous ai toujours été fidèle.
Et il raconta comment, pendant qu'ils voyageaient sur la mer, il avait entendu converser les corbeaux, et comment il avait dû faire tout ce qu'il avait fait pour sauver son maître.
– O mon fidèle Jean! pardonne-moi, s'écria le roi, Et vous, gardes, hâtez-vous de le faire descendre de ce lieu d'exécution.
Mais, à la dernière parole qu'il avait prononcée, le fidèle Jean était tombé sans vie: il était métamorphosé en pierre.
Cet événement abreuva de douleur le roi et la reine.
– Hélas! s'écria le roi, que j'ai mal récompensé tant de fidélité!
Et il fit transporter la statue dans sa chambre, au pied de son lit.
Chaque fois qu'il levait les yeux sur elle, il éclatait en sanglots et s'écriait:
– Hélas! que ne puis-je te rendre la vie, ô mon fidèle Jean! – Hélas! que ne puis-je te rendre la vie, ô mon fidèle Jean!
Quelque temps s'écoula. La reine mit au monde deux jumeaux; ces enfans grandirent et devinrent la joie de leur mère.
Un jour que la reine était à l'église et que les deux jeunes princes jouaient à côté de leur père, celui-ci se mit à contempler de nouveau d'un air triste sa chère statue, poussa un profond soupir, et dit:
– Hélas! que ne puis-je te rendre la vie, ô mon fidèle Jean!
A peine eut-il prononcé ces mots, que la pierre se mettant à parler:
– Oui, tu peux me rendre la vie, mais ce doit être aux dépens de ce qui t'est le plus cher.
Le roi s'empressa de répondre:
– Je n'hésiterai pas à sacrifier pour cela tout ce que je possède au monde!
La pierre reprit:
– Si ta propre main coupe la tête de tes deux fils, et qu'elle me frotte avec leur sang, je recouvrerai la vie.
Le roi fut saisi d'effroi en apprenant qu'il devait être lui-même le bourreau de ses enfans; toutefois, se rappelant le dévoûment sans égal avec lequel son fidèle Jean s'était sacrifié pour lui, il tira son épée, et de sa propre main abattit la tête de ses deux fils; puis avec le sang qui sortait de celte horrible blessure, il frotta la statue: aussitôt cette dernière recouvra la vie, et le fidèle Jean se trouva de nouveau frais et bien portant auprès de son maître. Il dit au roi:
– A mon tour maintenant de vous donner le prix de votre généreux sacrifice.
Cela dit, il prit les têtes des deux jeunes princes, les replaça sur leurs troncs, et frotta avec le sang la place où elles avaient été coupées; à l'instant les deux jumeaux revinrent à la vie, et se mirent à sauter et à jouer comme s'il ne leur fût rien arrivé.
Le roi était au comble de la joie, et quand il vit venir la reine, il prit soin de faire cacher lé fidèle Jean, ainsi que les deux jeunes princes dans un cabinet. Lorsque la reine entra, il lui dit:
– As-tu prié à l'église?
– Oui, répondit-elle, et j'ai constamment pensé au fidèle Jean, et au malheur dont il est devenu victime à cause de nous.
Le roi répondit:
– Chère épouse, il est en notre pouvoir de lui rendre la vie, mais ce ne peut être qu'au prix de nos deux enfans qu'il nous faudra sacrifier.
La reine pâlit et fut saisie d'épouvante. Cependant, en versant un torrent de larmes, elle répondit:
– Nous le lui devons en récompense de son incomparable devoûment.
Le roi fut heureux de voir que sa femme pensait sur ce point comme lui-même; il fit un pas vers le cabinet, l'ouvrit, en fit sortir les enfans, ainsi que le fidèle Jean, et dit à la reine:
– Grâce à Dieu! il est délivré, et nos enfans aussi nous sont rendus.
Puis il lui raconta tout ce qui s'était passé pendant son absence.
Désormais rien ne manqua plus à leur bonheur tant qu'ils vécurent.
Der treue Johannes.
Es war einmal ein alter König, der war krank und dachte „es wird wohl das Todtenbett sein, auf dem ich liege.“ Da sprach er „laßt mir den getreuen Johannes kommen.“ Der getreue Johannes war sein liebster Diener, und hieß so, weil er ihm sein Lebelang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm „getreuester Johannes, ich fühle daß mein Ende heran naht, und da habe ich keine andere Sorge als um meinen Sohn: er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn du mir nicht versprichst ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe schließen.“ Da antwortete der getreue Johannes „ich will ihn nicht verlassen, und will ihm mit Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet.“ Da sagte der alte König „so sterb ich getrost und in Frieden.“ Und sprach dann weiter „nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schloß zeigen, alle Kammern Säle und Gewölbe, und alle Schätze, die darin liegen: aber die letzte Kammer in dem langen Gange sollst du ihm nicht zeigen, worin das Bild der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht. Wenn er das Bild erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden, und wird in Ohnmacht niederfallen und wird ihretwillen in große Gefahren gerathen; davor sollst du ihn hüten.“ Und als der treue Johannes nochmals dem alten König die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen und starb.
Als der alte König zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte „das will ich gewißlich halten, und will dir treu sein, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten.“ Die Trauer gieng vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm „es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst: ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.“ Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichthümer und prächtigen Kammern sehen: nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das gefährliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß, wenn die Thüre aufgieng, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, daß man meinte es leibte und lebte, und es gäbe nichts lieblicheres und schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl daß der getreue Johannes immer an einer Thür vorübergieng und sprach „warum schließest du mir diese niemals auf?“ „Es ist etwas darin,“ antwortete er, „vor dem du erschrickst.“ Aber der König antwortete „ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen was darin ist,“ gieng und wollte die Thüre mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück und sagte „ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst was in der Kammer steht: es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.“ „Ach nein,“ antwortete der junge König, „wenn ich nicht hineinkomme, so ists mein sicheres Verderben: ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ichs mit meinen Augen gesehen hätte. Nun gehe ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast.“
Da sah der getreue Johannes daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus. Als er die Thüre geöffnet hatte, trat er zuerst hinein und dachte er wollte das Bildnis bedecken daß es der König vor ihm nicht sähe: aber was half das? der König stellte sich auf die Fußspitzen und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold und Edelsteinen glänzte, da fiel er ohnmächtig zur Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, trug ihn in sein Bett und dachte voll Sorgen „das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden!“ dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam. Das erste Wort, das er sprach, war „ach! wer ist das schöne Bild?“ „Das ist die Königstochter vom goldenen Dache,“ antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter „meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könntens nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, daß ich sie erlange. Du bist mein getreuster Johannes, du mußt mir beistehen.“
Der treue Diener besann sich lange wie die Sache anzufangen wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König „alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen.“ Der König hieß alle Goldschmiede herbei holen, die mußten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer, und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. „Vielleicht,“ sprach er, „bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen und das ganze Schiff ausschmücken.“ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte wer er wäre? Da antwortete er „ich bin ein Kaufmann,“ und öffnete sein Schürzchen und ließ sie hineinschauen. Da rief sie „ei, was für schönes Goldzeug!“ setzte die Eimer nieder und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen „das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie euch alles abkauft.“ Es nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Waare sah, war sie ganz vergnügt und sprach „es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.“ Aber der getreue Johannes sprach „ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann: was ich hier habe ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das künstlichste und köstlichste, was je in Gold ist gearbeitet worden.“ Sie wollte alles herauf gebracht haben, aber er sprach „dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es aufzustellen, daß euer Haus nicht Raum dafür hat.“ Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte, „führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.“
Da führte sie der getreue Johannes zu dem Schiffe hin und war ganz freudig, und der König, als er sie erblickte, sah daß ihre Schönheit noch größer war, als das Bild sie dargestellt hatte und meinte nicht anders als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der König führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann und hieß das Schiff abstoßen, „spannt alle Segel auf, daß es fliegt wie ein Vogel in der Luft.“ Der König aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Thiere. Viele Stunden gingen herum, während sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und wollte heim, als sie aber an des Schiffes Rand kam, sah sie daß es fern vom Land auf hohem Meere gieng und mit vollen Segeln forteilte. „Ach,“ rief sie erschrocken, „ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns gerathen; lieber wollt ich sterben!“ Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach „ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt als du bist: aber daß ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergroßer Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.“ Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, während sie auf dem hohen Meere dahin fuhren, daß der getreue Johannes, als er vorne auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die daher geflogen kamen. Da hörte er auf zu spielen und horchte was sie mit einander sprachen, denn er verstand das wohl. Der eine rief „ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim.“ „Ja,“ antwortete die zweite, „er hat sie noch nicht.“ Sprach die dritte „er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe.“ Da fieng die erste wieder an und rief „was hilft ihm das! wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrothes Pferd entgegen springen: da wird er sich aufschwingen wollen, und thut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmer mehr seine Jungfrau wieder sieht.“ Sprach die zweite „ist gar keine Rettung?“ „O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, heraus nimmt und das Pferd damit todt schießt, so ist der junge König gerettet. Aber wer weiß das! und wers weiß und sagts ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie.“ Da sprach die zweite „ich weiß noch mehr, wenn das Pferd auch getödtet wird, so behält der junge König doch nicht seine Braut: wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel, und sieht aus als wärs von Gold und Silber gewebt, ist aber nichts als Schwefel und Pech: wenn ers anthut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen.“ Sprach die dritte „ist da gar keine Rettung?“ „O ja,“ antwortete die zweite, „wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hilfts! wers weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.“ Da sprach die dritte „ich weiß noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht: wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt, und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie todt hinfallen: und hebt sie nicht einer auf und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verräth das einer, der es weiß, so wird er ganzes Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe.“ Als die Raben das mit einander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig; denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich: entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich „meinen Herrn will ich retten, und sollt ich selbst darüber zu Grunde gehen.“
Als sie nun ans Land kamen, da geschah es, wie die Rabe vorher gesagt hatte, und es sprengte ein prächtiger fuchsrother Gaul daher. „Wohlan,“ sprach der König, „der soll mich in mein Schloß tragen,“ und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern, und schoß den Gaul nieder. Da riefen die andern Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren, „wie schändlich, das schöne Thier zu tödten, das den König in sein Schloß tragen sollte!“ Aber der König sprach „schweigt und laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes, wer weiß wozu das gut ist!“ Nun giengen sie ins Schloß, und da stand im Saal eine Schüssel, und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders als wär es von Gold und Silber. Der junge König gieng darauf zu und wollte es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es schnell ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fiengen wieder an zu murren und sagten „seht, nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd.“ Aber der junge König sprach „wer weiß wozu es gut ist, laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes.“ Nun ward die Hochzeit gefeiert: der Tanz hub an, und die Braut trat auch hinein, da hatte der treue Johannes Acht und schaute ihr ins Antlitz; auf einmal erbleichte sie und fiel wie todt zur Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust und speite sie aus. Alsbald athmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen, und wußte nicht warum es der getreue Johannes gethan hatte, ward zornig darüber, und rief „werft ihn ins Gefängnis.“ Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurtheilt und zum Galgen geführt, und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er „jeder der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?“ „Ja,“ antwortete der König, „es soll dir vergönnt sein.“ Da sprach der treue Johannes „Ich bin mit Unrecht verurtheilt und bin dir immer treu gewesen,“ und erzählte wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört, und wie er, um seinen Herrn zu retten, das alles hätte thun müssen. Da rief der König, „o mein getreuester Johannes, Gnade! Gnade! führt ihn herunter.“ Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort das er geredet hatte leblos herabgefallen, und war ein Stein.
Darüber trug nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach „ach, was hab ich große Treue so übel belohnt!“ und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. So oft er es ansah, weinte er und sprach „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Es gieng eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war, und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildnis voll Trauer an, seufzte und rief „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Da fieng der Stein an zu reden und sprach „ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.“ Da rief der König „alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.“ Sprach der Stein weiter „wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust und mich mit ihrem Blute bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.“ Der König erschrack, als er hörte daß er seine liebsten Kinder selbst tödten sollte, doch dachte er an die große Treue, und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab. Und als er mit ihrem Blute den Stein bestrichen hatte, so kehrte das Leben zurück, und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm. Er sprach zum König „deine Treue soll nicht unbelohnt bleiben,“ und nahm die Häupter der Kinder, setzte sie auf, und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil, sprangen herum und spielten fort, als wär ihnen nichts geschehen. Nun war der König voll Freude, und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr „hast du gebetet in der Kirche?“ „Ja,“ antwortete sie, „aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.“ Da sprach er, „liebe Frau, wir können ihm das Leben wiedergeben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.“ Die Königin ward bleich und erschrack im Herzen, doch sprach sie „wir sinds ihm schuldig wegen seiner großen Treue.“ Da freute er sich daß sie dachte wie er gedacht hatte, gieng hin und schloß den Schrank auf, holte die Kinder und den treuen Johannes heraus und sprach „Gott sei gelobt, er ist erlöst, und unsere Söhnlein haben wir auch wieder,“ und erzählte ihr wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.
LE FIDÈLE JEAN.
Il était une fois un vieux roi qui tomba malade. Sentant qu'il allait mourir, il fit appeler le fidèle Jean; c'était son plus cher serviteur, et on le nommait ainsi parce que toute sa vie il avait été fidèle à son maître. Quand il fut venu, le roi lui dit: «Mon fidèle Jean, je sens que ma fin s'approche, je n'ai de souci qu'en songeant à mon fils; il est encore bien jeune, il ne saura pas toujours se diriger; je ne mourrai tranquille que si tu me promets de veiller sur lui, de l'instruire de tout ce qu'il doit savoir, et d'être pour lui un second père.
– Je vous promets, répondit Jean, de ne pas l'abandonner; je le servirai fidèlement, dût-il m'en coûter la vie.
– Je peux donc mourir en paix, dit le vieux roi. Après ma mort, tu lui feras voir tout le palais, toutes les chambres; les salles, les souterrains avec les richesses qui y sont renfermées; seulement tu ne le laisseras pas entrer dans la dernière chambre de la grande galerie, où se trouve le portrait de la princesse du Dôme d'or. Car, s'il voit ce tableau, il ressentira pour elle un amour irrésistible qui lui fera courir les plus grands dangers. Tâche de l'en préserver.»
Le fidèle Jean réitéra ses promesses, et le vieux roi tranquillisé posa sa tête sur l'oreiller et expira.
Quand on eut mis le vieux roi au tombeau, Jean raconta à son jeune successeur ce qu'il avait promis à son père au lit de mort. «Je le tiendrai, ajouta-t-il, et je vous serai fidèle comme je l'ai été à votre père, dût-il m'en coûter la vie.»
Après que le grand deuil fut passé, Jean dit au roi: «Il est temps que vous connaissiez votre héritage. Je vais vous faire voir le palais de votre père.»
Il le conduisit partout, du haut en bas, et lui fit voir toutes les richesses qui remplissaient les splendides appartements, en omettant seulement la chambre où était le dangereux portrait. Il avait été placé de telle sorte que, lorsqu'on ouvrait la porte, on l'apercevait aussitôt, et il était si bien fait qu'il semblait vivre et respirer et que rien au monde n'était si beau ni si aimable. Le jeune roi vit bien que le fidèle Jean passait toujours devant cette porte sans l'ouvrir, et il lui demanda pourquoi. «C'est, répondit l'autre, parce qu'il y a dans la chambre quelque chose qui vous ferait peur.
– J'ai vu tout le château, dit le roi, je veux savoir ce qu'il y a ici;» et il voulait ouvrir de force.
Le fidèle Jean le retint encore et lui dit: «J'ai promis à votre père, à son lit de mort, de ne pas vous laisser entrer dans cette chambre; il en pourrait résulter les plus grands malheurs pour vous et pour moi.
– Le malheur le plus grand, répliqua le roi, c'est que ma curiosité ne soit pas satisfaite. Je n'aurai de repos que lorsque mes yeux auront vu. Je ne sors pas d'ici que tu ne m'aies ouvert.»
Le fidèle Jean, voyant qu'il n'y avait plus moyen de s'y refuser, alla, le cœur bien gros et en soupirant beaucoup, chercher la clef au grand trousseau. Quand la porte fut ouverte, il entra le premier, tâchant de cacher le portrait avec son corps; tout fut inutile; le roi, en se dressant sur la pointe des pieds, l'aperçut par-dessus son épaule. Mais en voyant cette image de jeune fille si belle et si brillante d'or et de pierreries, il tomba sans connaissance sur le parquet. Le fidèle Jean le releva et le porta sur son lit, tout en murmurant: «Le malheur est fait; grand Dieu! qu'allons-nous devenir?» et il lui fit prendre un peu de vin pour le réconforter.
Le premier mot du roi, quand il revint à lui, fut pour demander quel était ce beau portrait. «C'est celui de la princesse du Dôme d'or, répondit le fidèle Jean.
– Mon amour pour elle est si grand, continua le roi, que, si toutes les feuilles des arbres étaient des langues, elles ne suffiraient pas à l'exprimer. Ma vie tient désormais à sa possession. Tu m'aideras, toi qui es mon fidèle serviteur.»
Le fidèle Jean réfléchit longtemps à la manière dont il convenait de s'y prendre, car il était difficile même de se présenter devant les yeux de la princesse. Enfin, il imagina un moyen, et dit au roi: «Tout ce qui entoure la princesse est d'or, chaises, plats, tasses, gobelets, meubles de toute espèce. Vous avez cinq tonnes d'or dans votre trésor; il faut en confier une aux orfévres pour qu'il vous en fassent des vases et des bijoux d'or de toutes les façons, des oiseaux, des bêtes sauvages, des monstres de mille formes; tout cela doit plaire à la princesse. Nous nous mettrons en route avec ce bagage et nous tâcherons de réussir.»
Le roi fit venir tous les orfévres du pays, et ils travaillèrent nuit et jour jusqu'à ce que ce tout fût prêt. Quand on en eut chargé un navire, le fidèle Jean prit des habits de marchand, et le roi en fit autant, pour que personne ne pût le reconnaitre. Puis ils mirent à la voile et naviguèrent jusqu'à la ville où demeurait la princesse du Dôme d'or.
Le fidèle Jean débarqua seul et laissa le roi dans le navire. «Peut-être, lui dit-il, ramènerai-je la princesse; ayez soin que tout soit en ordre, que les vases d'or soient exposés et que le navire soit paré et en fête. » Là-dessus il remplit sa ceinture de plusieurs petits bijoux d'or, et se rendit directement au palais du roi.
Il vit en entrant dans la cour une jeune fille qui puisait de l'eau à une fontaine avec deux seaux d'or. Comme elle se retournait pour s'en aller, elle aperçut l'étranger et lui demanda qui il était. «Je suis marchand, répondit-il;» et ouvrant sa ceinture il lui fit voir ses marchandises.
«Que de belles choses!» s'écria-t-elle; et, posant ses seaux à terre, elle se mit à considérer tous les bijoux les uns après les autres. «Il faut, dit-elle, que la princesse voie tout cela; elle vous l'achètera, elle qui aime tant les objets d'or» Et, le prenant
par la main, elle le fit monter dans le palais, car c'était une femme de chambre.
La princesse fut ravie de voir les bijoux, et elle dit: «Tout cela est si bien travaillé que je te l'achète.»
Mais le fidèle Jean répondit: «Je ne suis que le serviteur d'un riche marchand; tout ce que vous voyez ici n'est rien auprès de ce que mon maître a dans son navire; vous y verrez les ouvrages d'or les plus beaux et les plus précieux.»
Elle voulait se les faire apporter, mais il dit: «Il y en a trop, il faudrait trop de temps et trop de place; votre palais n'y suffirait pas.»
Sa curiosité n'en était que plus excitée, et enfin elle s'écria: «Eh bien! conduis-moi à ce navire; je veux aller moi-même voir les trésors de ton maître.»
Le fidèle Jean la mena tout joyeux au navire, et le roi en la voyant la trouva encore plus belle que son portrait; le cœur lui en bondissait de joie. Quand elle fut montée à bord, le roi lui offrit la main; pendant ce temps-là le fidèle Jean, qui était resté derrière, ordonna au capitaine de lever l'ancre à l'instant et de fuir à toutes voiles. Le roi était descendu avec elle dans la chambre et lui montrait une à une toutes les pièces de la vaisselle d'or, les plats, les coupes et les oiseaux, les bêtes sauvages et les monstres. Plusieurs heures se passèrent ainsi, et, pendant qu'elle était occupée à tout examiner, elle ne s'apercevait pas que le navire marchait. Quand elle eut fini, elle remercia le prétendu marchand et se disposa à retourner dans son palais; mais, arrivée sur le pont, elle s'aperçut qu'elle était en pleine mer, bien loin de la terre, et que le navire cinglait à pleines voiles. «Je suis trahie, s'écria-t-elle dans son effroi; on m'emmène. Être tombée au pouvoir d'un marchand! J'aimerais mieux mourir.»
Mais le roi lui dit en lui prenant la main: «Je ne suis pas marchand; je suis roi, et d'une aussi bonne famille que la vôtre. Si je vous ai enlevée par ruse, ne l'attribuez qu'à la violence de mon amour. Il est si fort que, quand j'ai vu votre portrait pour la première fois, j'en suis tombé sans connaissance à la renverse.»
Ces paroles consolèrent la princesse; son cœur en fut touché et elle consentit à épouser le roi.
Pendant qu'ils naviguaient en pleine mer, le fidèle Jean, étant assis un jour à l'avant du navire, aperçut dans l'air trois corneilles qui vinrent se poser devant lui. Il prêta l'oreille à ce qu'elles se disaient entre elles, car il comprenait leur langage.
«Eh bien! disait la première, il emmène la princesse du Dôme d'or!
– Oui, répondit la seconde, mais il ne la tient pas encore.
– Comment? dit la troisième; elle est assise près de lui.
– Qu'importe? reprit la première; quand ils débarqueront, on présentera au roi un cheval roux; il voudra le monter; mais, s'il le fait, le cheval s'élancera dans les air avec lui, et on n'aura plus jamais de leurs nouvelles.
– Mais, dit la seconde, n'y a-t-il donc aucune ressource?
– Il y en a une, dit la première; il faut qu'une autre personne s'élance sur le cheval et que, saisissant dans les fontes un pistolet, elle le tue roide. On préserverait ainsi le roi. Mais qui peut savoir cela? Et encore celui qui le saurait et le dirait serait changé en pierre depuis les pieds jusqu'aux genoux.»
La seconde corneille dit à son tour: «Je sais quelque chose de plus encore; en supposant que le cheval soit tué, le jeune roi ne possédera pas encore sa fiancée. Quand ils entreront ensemble dans le palais, on lui présentera sur un plat une magnifique chemise de noces, qui semblera tissue d'or et d'argent; mais elle n'est réellement que poix et soufre: si le roi la met, elle le brûlera jusqu'à la moelle des os.
– N’y a-t-il donc aucune ressource? dit la troisième.
– Il y en a une, répondit la seconde; il faut qu'une personne munie de gants saisisse la chemise et la jette au feu. La chemise brûlée, le roi sera sauvé. Mais à quoi sert cela? Celui qui le saurait et le dirait se verrait changé en pierre depuis les genoux jusqu'au cœur.»
La troisième corneille ajouta: «Je sais quelque chose de plus encore; en supposant la chemise brûlée, le jeune roi ne possèdera pas encore sa femme. S'il y a un bal de noces et que la jeune reine y danse, elle s'évanouira tout d'un coup et tombera comme morte; et elle le sera réellement si quelqu'un ne la relève pas aussitôt et ne lui suce pas sur l'épaule droite trois gouttes de sang qu'il crachera immédiatement. Mais celui qui saurait cela et qui le dirait serait changé en pierre de la tête aux pieds.»
Après cette conversation, les corneilles reprirent leur vol. Le fidèle Jean, qui avait tout entendu, resta depuis ce temps triste et silencieux. Se taire, c'était le malheur du roi; mais parler, c'était sa propre perte. Enfin il se dit à lui-même: «Je sauverai mon maître, dût-il m'en coûter la vie.»
Au débarquement, tout se passa comme la corneille l'avait prédit. Un magnifique cheval roux fut présenté au roi. «Bien, dit-il, je vais le monter jusqu’au palais.» Et il allait l'enfourcher, quand le fidèle Jean, passant devant lui, s'élança dessus, tira le pistolet des fontes et étendit le cheval roide mort.
Les autres serviteurs du roi, qui n'aimaient guère le fidèle Jean, s'écrièrent qu'il fallait être fou pour tuer un si bel animal, que le roi allait monter. Mais le roi leur dit: «Taisez-vous, laissez-le faire; c'est mon fidèle, il a sans doute ses raisons pour agir ainsi.»
Ils arrivèrent au palais, et, dans la première salle, la chemise de noces était posée sur un plat; il semblait qu'elle fût d'or et d'argent. Le prince allait y toucher, mais le fidèle Jean le repoussa, et, la saisissant avec des gants, il la jeta au feu qui la consuma à l'instant même. Les autres serviteurs se remirent à murmurer: «Voyez, disaient-ils; le voilà qui brûle la chemise de noces du roi. «Mais le jeune roi répéta encore: «Il a sans doute ses raisons. Laissez-le faire; c'est mon fidèle.»
On célébra les noces. Il y eut un grand bal et la mariée commença à danser. Dès ce moment le fidèle Jean ne la perdit pas des yeux. Tout à coup il lui prit une faiblesse et elle tomba comme une morte à la renverse. Se jetant sur elle aussitôt, il la releva et la porta dans sa chambre, et là, l'ayant couchée sur son lit, il se pencha sur elle et lui suça à l'épaule droite trois gouttes de sang qu'il cracha.
A l'instant même elle respira et reprit connaissance; mais le jeune roi, qui avait tout vu et qui ne comprenait rien à la conduite de Jean, finit par s'en courroucer et le fit jeter en prison.
Le lendemain, le fidèle Jean fut condamné à mort et conduit à la potence. Étant déjà monté à l'échelle, il dit: «Tout homme qui va mourir peut parler avant sa fin; en aurai-je le droit?
– Je te l'accorde, dit le roi.
– Eh bien! on m'a condamné injustement, et je n'ai pas cessé de t'être fidèle.»
Alors il raconta comment il avait entendu sur mer la conversation des corneilles, et comment tout ce qu'il avait fait était nécessaire pour sauver son maître. «O mon fidèle Jean, s'écria le roi, je le fais grâce. Faites-le descendre.» Mais, au dernier mot qu'il avait prononcé, le fidèle Jean était tombé sans vie: il était changé en pierre.
Le roi et la reine en eurent un grand chagrin: «Hélas! disait le roi, tant de dévouement a été bien mal récompensé.» Il fit porter la statue de pierre dans sa chambre à coucher, près de son lit.
Chaque fois qu’il la voyait, il répétait en pleurant: «Hélas! mon fidèle Jean, que ne puis-je te rendre la vie!»
Au bout de quelque temps, la reine mit au monde deux fils jumeaux qu’elle éleva heureusement et qui furent la joie de leurs parents. Un jour que la reine était à l’église, et que les deux enfants jouaient dans la chambre avec leur père, ses yeux tombèrent sur la statue, et il ne put s’empêcher de répéter encore en soupirant: «Hélas! mon fidèle Jean, que ne puis-je te rendre la vie!»
Mais la statue, prenant la parole, lui dit: «Tu le peux, si tu veux y consacrer ce que tu as de plus cher.
– Tout ce que je possède au monde, s’écria le roi, je le sacrifierais pour toi.
– Eh bien! dit la statue, pour que je recouvre l’existence, il faut que tu coupes la tête à tes deux fils, et que tu me frottes tout entier avec leur sang.»
Le roi pâlit en entendant cette horrible condition; mais, songeant au dévouement de ce fidèle serviteur qui avait donné sa vie pour lui, il tira son épée, et, de sa propre main, il abattit la tête de ses enfants et frotta la pierre avec leur sang. A l’instant même la statue se ranima, et le fidèle Jean apparut frais et dispos devant lui. Mais il dit au roi: «Ton dévouement pour moi aura sa récompense. «Et, prenant les têtes des enfants, il les replaça sur leurs épaules et frotta les blessures avec leur sang: au même moment ils revinrent à la vie, et se remirent à sauter et à jouer, comme si rien n’était arrivé.
Le roi était plein de joie. Quand il entendit revenir la reine, il fit cacher Jean et les enfants dans une grande armoire. Lorsqu'elle entra, il lui demanda: «As-tu prié à l'église?
– Oui, répondit-elle, et j'ai constamment pensé au fidèle Jean, si malheureux à cause de nous.
– Chère femme, dit-il, nous pouvons lui rendre la vie, mais il nous en coûtera celle de nos deux fils.»
La reine pâlit et son cour se serra; cependant elle répondit: «Nous lui devons ce sacrifice à cause de son dévouement.»
Le roi, charmé de voir qu'elle avait pensé comme lui, alla ouvrir l'armoire et fit sortir le fidèle Jean et les deux enfants: «Dieu soit loué, ajouta-t-il, il est délivré, et nous avons nos fils.» Et il raconta à la reine tout ce qui s'était passé. Et ils vécurent tous heureux ensemble jusqu'à la fin.
Der treue Johannes.
Es war einmal ein alter König, der war krank und dachte „es wird wohl das Todtenbett sein, auf dem ich liege.“ Da sprach er „laßt mir den getreuen Johannes kommen.“ Der getreue Johannes war sein liebster Diener, und hieß so, weil er ihm sein Lebelang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der König zu ihm „getreuester Johannes, ich fühle daß mein Ende heran naht, und da habe ich keine andere Sorge als um meinen Sohn: er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn du mir nicht versprichst ihn zu unterrichten in allem, was er wissen muß, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe schließen.“ Da antwortete der getreue Johannes „ich will ihn nicht verlassen, und will ihm mit Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet.“ Da sagte der alte König „so sterb ich getrost und in Frieden.“ Und sprach dann weiter „nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schloß zeigen, alle Kammern, Säle und Gewölbe, und alle Schätze, die darin liegen: aber die letzte Kammer in dem langen Gange sollst du ihm nicht zeigen, worin das Bild der Königstochter vom goldenen Dache verborgen steht. Wenn er das Bild erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden, und wird in Ohnmacht niederfallen und wird ihretwegen in große Gefahren gerathen; davor sollst du ihn hüten.“ Und als der treue Johannes nochmals dem alten König die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen und starb.
Als der alte König zu Grabe getragen war, da erzählte der treue Johannes dem jungen König was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte „das will ich gewißlich halten, und will dir treu sein, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten.“ Die Trauer gieng vorüber, da sprach der treue Johannes zu ihm „es ist nun Zeit, daß du dein Erbe siehst: ich will dir dein väterliches Schloß zeigen.“ Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und ließ ihn alle die Reichthümer und prächtigen Kammern sehen: nur die eine Kammer öffnete er nicht, worin das gefährliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, daß, wenn die Thüre aufgieng, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, daß man meinte es leibte und lebte, und es gäbe nichts lieblicheres und schöneres auf der ganzen Welt. Der junge König aber merkte wohl daß der getreue Johannes immer an einer Thür vorübergieng und sprach „warum schließest du mir diese niemals auf?“ „Es ist etwas darin,“ antwortete er, „vor dem du erschrickst.“ Aber der König antwortete „ich habe das ganze Schloß gesehen, so will ich auch wissen was darin ist,“ gieng und wollte die Thüre mit Gewalt öffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück und sagte „ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, daß du nicht sehen sollst was in der Kammer steht: es könnte dir und mir zu großem Unglück ausschlagen.“ „Ach nein,“ antwortete der junge König, „wenn ich nicht hineinkomme, so ists mein sicheres Verderben: ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ichs mit meinen Augen gesehen hätte. Nun gehe ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast.“
Da sah der getreue Johannes daß es nicht mehr zu ändern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem großen Bund den Schlüssel heraus. Als er die Thüre geöffnet hatte, trat er zuerst hinein und dachte er wolle das Bildnis bedecken daß es der König vor ihm nicht sähe: aber was half das? der König stellte sich auf die Fußspitzen und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold und Edelsteinen glänzte, da fiel er ohnmächtig zur Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, trug ihn in sein Bett und dachte voll Sorgen „das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden!“ dann stärkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam. Das erste Wort, das er sprach, war „ach! wer ist das schöne Bild?“ „Das ist die Königstochter vom goldenen Dache,“ antwortete der treue Johannes. Da sprach der König weiter „meine Liebe zu ihr ist so groß, wenn alle Blätter an den Bäumen Zungen wären, sie könntens nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, daß ich sie erlange. Du bist mein getreuster Johannes, du mußt mir beistehen.“
Der treue Diener besann sich lange wie die Sache anzufangen wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König „alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgeräth; in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen.“ Der König hieß alle Goldschmiede herbei holen, die mußten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer, und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.
Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. „Vielleicht,“ sprach er, „bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße aufstellen und das ganze Schiff ausschmücken.“ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte wer er wäre? Da antwortete er „ich bin ein Kaufmann,“ und öffnete sein Schürzchen und ließ sie hineinschauen. Da rief sie „ei, was für schönes Goldzeug!“ setzte die Eimer nieder und betrachtete eins nach dem andern. Da sprach das Mädchen „das muß die Königstochter sehen, die hat so große Freude an den Goldsachen, daß sie euch alles abkauft.“ Es nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die Königstochter die Waare sah, war sie ganz vergnügt und sprach „es ist so schön gearbeitet, daß ich dir alles abkaufen will.“ Aber der getreue Johannes sprach „ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann: was ich hier habe ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das künstlichste und köstlichste, was je in Gold ist gearbeitet worden.“ Sie wollte alles herauf gebracht haben, aber er sprach „dazu gehören viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es aufzustellen, daß euer Haus nicht Raum dafür hat.“ Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich sagte „führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Schätze betrachten.“
Da führte sie der getreue Johannes zu dem Schiffe hin und war ganz freudig, und der König, als er sie erblickte, sah daß ihre Schönheit noch größer war, als das Bild sie dargestellt hatte, und meinte nicht anders als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der König führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann und hieß das Schiff abstoßen, „spannt alle Segel auf, daß es fliegt wie ein Vogel in der Luft.“ Der König aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe, die Vögel, das Gewild und die wunderbaren Thiere. Viele Stunden giengen herum, während sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und wollte heim, als sie aber an des Schiffes Rand kam, sah sie daß es fern vom Land auf hohem Meere gieng und mit vollen Segeln forteilte. „Ach,“ rief sie erschrocken, „ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns gerathen; lieber wollt ich sterben!“ Der König aber faßte sie bei der Hand und sprach „ein Kaufmann bin ich nicht, ich bin ein König und nicht geringer an Geburt als du bist: aber daß ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergroßer Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnmächtig zur Erde gefallen.“ Als die Königstochter vom goldenen Dache das hörte, ward sie getröstet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so daß sie gerne einwilligte seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, während sie auf dem hohen Meere dahin fuhren, daß der getreue Johannes, als er vorn auf dem Schiffe saß und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die daher geflogen kamen. Da hörte er auf zu spielen und horchte was sie mit einander sprachen, denn er verstand das wohl. Die eine rief „ei, da führt er die Königstochter vom goldenen Dache heim.“ „Ja,“ antwortete die zweite, „er hat sie noch nicht.“ Sprach die dritte „er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe.“ Da fieng die erste wieder an und rief „was hilft ihm das! wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrothes Pferd entgegenspringen: da wird er sich aufschwingen wollen, und thut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein, daß er nimmer mehr seine Jungfrau wieder sieht.“ Sprach die zweite „ist gar keine Rettung?“ „O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken muß, heraus nimmt und das Pferd damit todt schießt, so ist der junge König gerettet. Aber wer weiß das! und wers weiß und sagts ihm, der wird zu Stein von den Fußzehen bis zum Knie.“ Da sprach die zweite „ich weiß noch mehr, wenn das Pferd auch getödtet wird, so behält der junge König doch nicht seine Braut: wenn sie zusammen ins Schloß kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel, und sieht aus als wärs von Gold und Silber gewebt, ist aber nichts als Schwefel und Pech: wenn ers anthut, verbrennt es ihn bis aufs Mark und Knochen.“ Sprach die dritte „ist da gar keine Rettung?“ „O ja,“ antwortete die zweite, „wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt und wirft es ins Feuer, daß es verbrennt, so ist der junge König gerettet. Aber was hilfts! wers weiß und es ihm sagt, der wird halbes Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen.“ Da sprach die dritte „ich weiß noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge König seine Braut doch noch nicht: wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt, und die junge Königin tanzt, wird sie plötzlich erbleichen und wie todt hinfallen: und hebt sie nicht einer auf und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verräth das einer, der es weiß, so wird er ganzes Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fußzehe.“ Als die Raben das mit einander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig; denn verschwieg er seinem Herrn, was er gehört hatte, so war dieser unglücklich: entdeckte er es ihm, so mußte er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich „meinen Herrn will ich retten, und sollt ich selbst darüber zu Grunde gehen.“
Als sie nun ans Land kamen, da geschah es, wie die Rabe vorher gesagt hatte, und es sprengte ein prächtiger fuchsrother Gaul daher. „Wohlan,“ sprach der König, „der soll mich in mein Schloß tragen,“ und wollte sich aufsetzen, doch der treue Johannes kam ihm zuvor, schwang sich schnell darauf, zog das Gewehr aus den Halftern, und schoß den Gaul nieder. Da riefen die andern Diener des Königs, die dem treuen Johannes doch nicht gut waren, „wie schändlich, das schöne Thier zu tödten, das den König in sein Schloß tragen sollte!“ Aber der König sprach „schweigt und laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes, wer weiß wozu das gut ist!“ Nun giengen sie ins Schloß, und da stand im Saal eine Schüssel, und das gemachte Brauthemd lag darin und sah aus nicht anders als wäre es von Gold und Silber. Der junge König gieng darauf zu und wollte es ergreifen, aber der treue Johannes schob ihn weg, packte es mit Handschuhen an, trug es schnell ins Feuer und ließ es verbrennen. Die anderen Diener fiengen wieder an zu murren und sagten „seht, nun verbrennt er gar des Königs Brauthemd.“ Aber der junge König sprach „wer weiß wozu es gut ist, laßt ihn gehen, es ist mein getreuester Johannes.“ Nun ward die Hochzeit gefeiert: der Tanz hub an, und die Braut trat auch hinein, da hatte der treue Johannes Acht und schaute ihr ins Antlitz; auf einmal erbleichte sie und fiel wie todt zur Erde. Da sprang er eilends hinzu, hob sie auf und trug sie in eine Kammer, da legte er sie nieder, kniete und sog die drei Blutstropfen aus ihrer rechten Brust und speite sie aus. Alsbald athmete sie wieder und erholte sich, aber der junge König hatte es mit angesehen, und wußte nicht warum es der getreue Johannes gethan hatte, ward zornig darüber, und rief „werft ihn ins Gefängnis.“ Am andern Morgen ward der getreue Johannes verurtheilt und zum Galgen geführt, und als er oben stand und gerichtet werden sollte, sprach er „jeder der sterben soll, darf vor seinem Ende noch einmal reden, soll ich das Recht auch haben?“ „Ja,“ antwortete der König, „es soll dir vergönnt sein.“ Da sprach der treue Johannes „Ich bin mit Unrecht verurtheilt und bin dir immer treu gewesen,“ und erzählte wie er auf dem Meer das Gespräch der Raben gehört, und wie er, um seinen Herrn zu retten, das alles hätte thun müssen. Da rief der König „o mein treuester Johannes, Gnade! Gnade! führt ihn herunter.“ Aber der treue Johannes war bei dem letzten Wort das er geredet hatte leblos herabgefallen, und war ein Stein.
Darüber trug nun der König und die Königin großes Leid, und der König sprach „ach, was hab ich große Treue so übel belohnt!“ und ließ das steinerne Bild aufheben und in seine Schlafkammer neben sein Bett stellen. So oft er es ansah, weinte er und sprach „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Es gieng eine Zeit herum, da gebar die Königin Zwillinge, zwei Söhnlein, die wuchsen heran und waren ihre Freude. Einmal, als die Königin in der Kirche war, und die zwei Kinder bei dem Vater saßen und spielten, sah dieser wieder das steinerne Bildnis voll Trauer an, seufzte und rief „ach, könnt ich dich wieder lebendig machen, mein getreuester Johannes.“ Da fieng der Stein an zu reden und sprach „ja, du kannst mich wieder lebendig machen, wenn du dein Liebstes daran wenden willst.“ Da rief der König „alles, was ich auf der Welt habe, will ich für dich hingeben.“ Sprach der Stein weiter „wenn du mit deiner eigenen Hand deinen beiden Kindern den Kopf abhaust und mich mit ihrem Blute bestreichst, so erhalte ich das Leben wieder.“ Der König erschrack, als er hörte daß er seine liebsten Kinder selbst tödten sollte, doch dachte er an die große Treue, und daß der getreue Johannes für ihn gestorben war, zog sein Schwert und hieb mit eigener Hand den Kindern den Kopf ab. Und als er mit ihrem Blute den Stein bestrichen hatte, so kehrte das Leben zurück, und der getreue Johannes stand wieder frisch und gesund vor ihm. Er sprach zum König „deine Treue soll nicht unbelohnt bleiben,“ und nahm die Häupter der Kinder, setzte sie auf, und bestrich die Wunde mit ihrem Blut, davon wurden sie im Augenblick wieder heil, sprangen herum und spielten fort, als wär ihnen nichts geschehen. Nun war der König voll Freude, und als er die Königin kommen sah, versteckte er den getreuen Johannes und die beiden Kinder in einen großen Schrank. Wie sie hereintrat, sprach er zu ihr „hast du gebetet in der Kirche?“ „Ja,“ antwortete sie, „aber ich habe beständig an den treuen Johannes gedacht, daß er so unglücklich durch uns geworden ist.“ Da sprach er „liebe Frau, wir können ihm das Leben wieder geben, aber es kostet uns unsere beiden Söhnlein, die müssen wir opfern.“ Die Königin ward bleich und erschrack im Herzen, doch sprach sie „wir sinds ihm schuldig wegen seiner großen Treue.“ Da freute er sich daß sie dachte wie er gedacht hatte, gieng hin und schloß den Schrank auf, holte die Kinder und den treuen Johannes heraus und sprach „Gott sei gelobt, er ist erlöst, und unsere Söhnlein haben wir auch wieder,“ und erzählte ihr wie sich alles zugetragen hatte. Da lebten sie zusammen in Glückseligkeit bis an ihr Ende.
LE FIDÈLE JOHANNES
Il y avait une fois un vieux roi qui était malade, et pensait:
– Je suis sans doute couché ici sur mon lit de mort.
Et alors il dit:
– Faites venir mon fidèle Johannes.
Le fidèle Johannes était son domestique le plus cher, et il s'appelait ainsi, parce qu’il lui avait été fidèle toute sa vie. Quand il fut près du lit, le roi lui dit:
– Johannes, je sens que ma fin est proche, et je ne suis en souci qu’à propos de mon fils. Il est encore bien jeune pour s’en tirer tout seul, et si tu ne me promets pas de lui enseigner tout ce qu’il doit savoir et d’être son père-tuteur, il me sera impossible de fermer les yeux en paix.
– Je ne le quitterai pas, répondit le fidèle Johannes, et je le servirai avec fidélité, dût-il m’en coûter la vie.
– Maintenant, répondit le vieux roi, je meurs en paix et consolé.
Puis il continua:
– Après ma mort, tu lui feras visiter tout le château, toutes les chambres, salles et souterrains, et tous les trésors qui sont dedans; mais tu ne lui montreras pas la dernière chambre au bout du grand corridor, où se trouve caché le portrait de la fille du roi au toit d’or. S’il l’aperçoit, il se prendra d’un violent amour pour elle, tombera en défaillance et courra, à son sujet, les plus grands dangers dont tu as à le préserver.
Et quand le fidèle Johannes eut encore donné sa main au vieux roi, celui-ci se calma, mit sa tête sur son oreiller et mourut.
Quand on eut porté le vieux roi au tombeau, le fidèle Johannes dit au jeune ce qu’il avait promis à son père au lit de mort, et ajouta:
– Je tiendrai parole, et je te serai fidèle à toi, comme je l'ai été à lui, dût-il m’en coûter la vie.
Quand le deuil fut passé, le fidèle Johannes reprit:
– Il est temps que tu voies ton héritage. Je vais te faire voir le château de ton père.
Il le mena alors partout, en haut et en bas, en lui montrant toutes les richesses et toutes les chambres magnifiques; seulement il n’ouvrit pas celle où était le portrait dangereux. Mais ce portrait était placé de façon que, sitôt la porte ouverte, on l’apercevait, et il était si bien fait qu’on croyait qu’il était vivant, et il n’y avait rien au monde de plus beau et de plus séduisant. Le jeune roi, s’apercevant que le fidèle Johannes passait toujours devant une certaine porte sans l’ouvrir, lui demanda pourquoi il n’ouvrait jamais celle-là.
– Il y a quelque chose dans cette chambre qui te ferait peur.
– Puisque j'ai vu tout le reste du château, reprit le jeune roi, je veux voir aussi ce qu'il y a là-dedans.
Et il alla vers la porte, décidé à l'ouvrir avec violence. Alors le fidèle Johannes le retint et lui dit:
– J'ai promis à ton père mourant que tu ne verrais pas ce qui est dans cette chambre. Il pourrait t'en arriver, à toi et à moi aussi, un grand malheur.
– Ah! reprit le jeune roi, si je ne puis voir cela, ce sera certainement ma perte, car je n'aurai de repos ni jour ni nuit jusqu’à ce que je l’aie vu de mes yeux. Ainsi, je ne bouge pas de place avant que tu ne m’aies ouvert.
Le fidèle Johannes, voyant qu’il n’y avait plus moyen de s’y opposer, chercha, le cœur gros et en soupirant amèrement, la clef de cette chambre dans son gros trousseau. Quand il eut ouvert la porte de la chambre, il entra le premier, supposant qu’il masquerait ainsi le portrait au jeune roi. Mais à quoi cela servit-il? Le roi se dressa sur la pointe des pieds et regarda par-dessus ses épaules. Et quand il vit le portrait de la jeune fille, qui était si magnifique et resplendissant d'or et de pierreries, il tomba à terre de défaillance. Le fidèle Johannes le releva, le porta dans son lit et pensa:
– Ah! Dieu, le malheur est arrivé. Qu’en résultera-t-il?
Il le réconforta alors avec du vin, et il revint à lui-même. La première parole qu’il dit fut:
– Ah! qui représente ce beau portrait?
– C’est la fille du roi au toit d’or, répondit le fidèle Johannes.
– Mon amour pour elle est si grand, continua le roi, que si toutes les feuilles des arbres étaient des langues elles ne suffiraient encore pas pour l’exprimer. Au prix de ma vie, il faut que je l’obtienne, Tu es mon fidèle Johannes, il faut que tu m’aides.
Le fidèle serviteur réfléchit longtemps comment il fallait s’y prendre, car il regardait comme difficile d'arriver à voir la fille du roi. Enfin il trouva un moyen et dit au roi:
– Tout ce qu'elle a autour d’elle est d’or; les tables, les chaises, les plats, les verres, les terrines, tout le mobilier. Dans tes trésors se trouvent cinq tonneaux remplis d’or. Prends-en un, fais-en faire toutes sortes de vases et d’ustensiles, ainsi que des oiseaux de toute espèce, des animaux sauvages et des bêtes merveilleuses; cela lui plaira. Avec cela, nous irons tenter fortune.
Le roi convoqua donc tous les orfévres; ils travaillèrent jour et nuit jusqu’à ce que les choses les plus magnifiques fussent terminées. Le fidèle Johannes fit alors tout porter chez son maître, s’habilla comme un marchand, et le roi de même, pour se rendre méconnaissables. Alors ils mirent à la voile et naviguèrent longtemps, jusqu'à ce qu’ils arrivèrent à la ville qu’habitait la fille du roi au toit d'or.
Le fidèle Johannes dit au roi de rester sur le navire et de l’attendre.
– Je ramènerai peut-être la fille du roi, dit-il; veille donc à mettre tout en ordre; dispose bien les ustensiles d'or et pare tout le navire.
Là-dessus, il prit dans son tablier toutes sortes de choses d’or, aborda à terre et alla tout droit au château royal. Comme il entrait dans la cour du château, une belle jeune fille était debout près de la fontaine, avec deux seaux d’or à la main qu’elle remplissait d’eau. Au moment où elle voulait emporter cette eau cristalline et se retournait, elle aperçut l’étranger et lui demanda qui il était.
– Je suis un marchand, répondit-il en ouvrant son tablier et la laissant voir dedans.
– Oh! quelles belles choses d’or! s’écria-t-elle.
Et elle déposa ses seaux pour tout regarder en détail.
– Il faut que la fille du roi voie cela, reprit-elle, car elle aime beaucoup ce qui est d'or et elle vous achètera tout.
Elle le prit par la main et le conduisit en haut, car c'était la femme de chambre.
Quand la fille du roi vit la marchandise, elle en fut enchantée et dit:
– C’est si bien travaillé que je veux tout acheter.
Mais le fidèle Johannes reprit:
– Je ne suis que le domestique d’un riche marchand. Ce que j'ai là n’est rien auprès de ce que mon maître a mis sur son navire, et ce sont les choses les plus parfaites et les plus précieuses qui aient jamais été faites en or.
Elle voulait qu’on lui apportât tout; mais il reprit:
– Il faudrait pour cela bien des jours, si grande est leur quantité, et, pour les exposer, il faudrait tant de salles que votre maison n’y suffirait pas.
Sa curiosité et son envie devinrent alors si violentes qu’elle finit par dire:
– Conduis-moi au navire; je veux y aller moi-même et voir les trésors de ton maître.
Le fidèle Johannes la conduisit alors au navire d’un air tout joyeux, et le roi, quand il l’aperçut, reconnut qu’elle était encore plus belle que le portrait, et crut son cœur sur le point d’éclater. Elle monta alors sur le navire, et le roi la conduisait, tandis que le fidèle Johannes, demeuré près du pilote, lui disait:
– En route! mets toutes les voiles au vent, et que le navire s’envole comme un oiseau dans l’air.
Pendant ce temps-là, le roi, à l’intérieur, montrait à la princesse tous ses ustensiles d’or, les uns après les autres, les plats, les verres, les terrines, les oiseaux, les bêtes sauvages et les animaux merveilleux. Bien des heures s’étaient écoulées déjà depuis qu’elle regardait tout, et, dans son ravissement, elle ne s’apercevait pas que le navire était en route.
Quand elle eut bien regardé la dernière pièce, elle remercia le marchand et voulut s’en retourner; mais, arrivée au bord du navire, elle s’aperçut qu’elle était loin de la côte, en pleine mer, et s'écria toute effrayée:
– Je suis trompée! je suis perdue et tombée au pouvoir d’un marchand. J'aime mieux mourir!
Mais le roi la prit par la main et lui dit:
-– Je ne suis pas un marchand; je suis un roi, et d’une naissance non inférieure à la tienne. Si je t'ai trompée par ruse, ne l’attribue qu’à l’excès de mon amour. La première fois que j'ai vu ton portrait, je suis tombé à terre en défaillance.
Quand la fille du roi au toit d’or entendit cela, elle se calma, et son cœur inclina si bien pour lui, qu’elle consentit à devenir son épouse.
Mais, pendant qu’ils voguaient en pleine mer, il arriva que le fidèle Johannes, assis au devant du navire à faire de la musique, aperçut en l’air trois corbeaux qui arrivaient à tire-d’aile. Il cessa de jouer et écouta ce qu’ils disaient, car il le comprenait très-bien. L'un criait:
– Oui, il emmène la fille du roi au toit d’or.
– Bah! disait le second, il ne l’a pas encore!
– Mais si, il l’a, disait le troisième; elle est assise près de lui dans le navire.
– À quoi cela lui sert-il? reprit le premier. Quand ils mettront pied à terre, un cheval rouge sautera au-devant de lui; il voudra l’enfourcher, et quand il sera sur lui, le cheval l’emportera à travers les airs, en sorte qu’il ne reverra plus la jeune fille.
– N’y a-t-il donc pour lui point de salut? dit le second.
– Oh! oui, si un autre saute vite en croupe, prend l’arme à feu qui doit être dans les fontes et lue le cheval, le jeune roi sera sauvé.
– Mais qui sait cela? Et d’ailleurs, celui qui le saura et le lui dira, sera aussitôt pétrifié du bout des orteils jusqu'aux genoux.
– J'en sais bien d’autres, dit le second. Quand même le cheval serait tué, le jeune roi n’aurait toujours pas la jeune fille. Quand ils arriveront ensemble au château, il y aura là, dans un plat, une chemise de fiancé toute faite, qui semblera tissée d’or et d’argent, et qui ne sera en réalité que de soufre et de poix, et, s’il la met, elle le brûlera jusqu'à la moelle des os.
– Mais n’y a-t-il pas de moyen de salut? demanda le troisième.
– Oh! oui, répondit le second; si quelqu’un prend la chemise avec des gants et la jette au feu pour qu’elle y brûle, le jeune roi sera sauvé. Mais à quoi bon? Celui qui le saura et le lui dira sera pétrifié depuis le genou jusqu’au cœur.
– J'en sais bien d’autres, dit le troisième. La chemise serait brûlée que le jeune roi n’aurait tout de même pas la jeune fille. Après la noce, quand commencera le bal et que la jeune reine dansera, elle pâlira aussitôt et tombera morte. Or, si quelqu'un ne la relève pas et ne lui tire pas du sein droit trois gouttes de sang qu’il crachera tout de suite, elle mourra. Mais si quelqu'un, sachant cela, le révèle, il sera pétrifié de la tête aux pieds.
Après avoir ainsi parlé, les corbeaux s’envolèrent plus loin, et le fidèle Johannes avait tout fort bien compris; aussi, de ce moment, fut-il silencieux et triste, car, s’il taisait à son maître ce qu’il avait entendu, celui-ci deviendrait malheureux, et s’il le lui révélait, il lui en coûterait à lui-même la vie. A la fin, il se dit:
– Dussé-je me perdre, je veux sauver mon maître.
Quand ils débarquèrent, cela arriva comme les corbeaux l’avaient prédit. Un magnifique cheval rouge accourut au-devant du roi.
– Allons, dit-il, c’est lui qui m’emportera au château.
Et il voulait le monter; mais le fidèle Johannes le devança, sauta dessus, prit l'arme dans les fontes et le tua roide.
Alors les autres domestiques du roi, qui n’aimaient pas le fidèle Johannes, s’écrièrent:
– Quelle insolence! tuer le beau cheval qui devait emporter le roi au château!
– Laissez-le faire et taisez-vous, répondit le roi. C’est mon fidèle Johannes; ce n’est sans doute pas sans motif qu’il agit ainsi.
Ils entrèrent au château, et là, dans la salle, se trouvait un plat dans lequel une chemise de fiancé toute faite, qui avait absolument l’air d’être d'or et d'argent. Le jeune roi s’en approcha et voulait la saisir; mais le fidèle Johannes le repoussa, la prit avec des gants, la porta au feu et la fit brûler. Les autres domestiques recommencèrent à murmurer:
– Bon! le voilà maintenant qui brûle la chemise du roi.
– Laissez-le faire et taisez-vous, répondit le roi; c’est mon fidèle Johannes, et ce n’est sans doute pas sans motif qu’il agit ainsi.
Alors commença la noce. Le bal s’ouvrit et la fiancée y prit part aussi. Le fidèle Johannes était aux aguets et regardait sa figure, Tout à coup elle pâlit et tomba morte sur le sol. Il s’élança aussitôt, la releva, l’emporta dans une chambre, l’y coucha par terre, s’agenouilla, tira trois gouttes de sang de son sein droit et les recracha. Aussitôt elle se remit à respirer et se ranima; mais le jeune roi, qui avait tout vu et ne savait pourquoi le fidèle Johannes agissait ainsi, s’en fâcha et s’écria:
– Jetez-le en prison.
Le lendemain, le fidèle Johannes fut condamné et conduit à la potence. Au moment où il allait être exécuté, il dit:
– Quiconque va mourir a encore le droit de parler avant sa mort. Ai-je encore ce droit-là?
– Oui, on te l’accorde, répondit le roi.
– J'ai été condamné à tort et j'ai toujours été fidèle, reprit le fidèle Johannes.
Puis il raconta comme quoi il avait entendu sur mer la conversation des corbeaux, et comme quoi, pour sauver son maitre, il avait dû faire tout ce qu'il avait fait.
Alors le roi s'écria:
– O mon fidèle Johannes! Grâce! grâce! descendez-le.
Mais, à la dernière parole qu’il avait prononcée, le fidèle Johannes était tombé mort et n’était plus qu’une pierre. Cela fit bien de la peine au roi et à la reine, et le roi dit:
—Ah! que j'ai mal récompensé une fidélité si grande!
Et il fit installer la statue de pierre dans sa chambre à coucher. à côté de son lit. Toutes les fois qu’il la regardait, il pleurait et disait:
– Ah! mon fidèle Johannes, que ne puis-je te rappeler à la vie!
Au bout de quelque temps, la reine accoucha de deux jumeaux, deux petits garçons, qui grandirent et faisaient son bonheur. Un jour que la mère était à l’église et que les enfants étaient assis et jouaient près de leur père, celui-ci regarda de nouveau la statue de pierre avec tristesse, soupira et s’écria:
– Ah! mon fidèle Johannes, que ne puis-je te rendre la vie!
Alors la statue se mit à parler et dit:
– Tu le pourrais très-bien, en me sacrifiant ce qui t’est le plus cher.
– Je veux bien te sacrifier tout ce que j'ai au monde, s’écria le roi.
—Tu n’as qu’à couper de ta propre main la tête à tes deux enfants, reprit la statue de pierre, et me frotter de leur sang, et je reviendrai à la vie.
Le roi tressaillit quand il entendit qu’il devait tuer lui-même ses deux chers enfants. Cependant il se rappela la grande fidélité de Johannes qui était mort pour lui, tira son sabre et de sa propre main coupa la tête à ses enfants. Et dès qu’il eut frotté la statue avec leur sang, la vie revint et le fidèle Johannes se retrouva debout devant lui, frais et dispos. Mais alors celui-ci dit au roi:
– Il ne faut pas que ta fidélité reste sans récompense.
Il prit la tête des enfants, la leur rajusta, frotta la coupure avec leur sang, et au mème instant ils furent guéris et se remirent à s'amuser, comme si rien n'était arrivé.
Le roi en fut rempli de joie, et quand il vit revenir la reine, il cacha le fidèle Johannes et les deux enfants dans une grande armoire. Quand elle entra, il lui dit:
– As-tu bien prié à l’église?
– Oui, répondit-elle, mais j'ai pensé constamment au fidèle Johannes, qui a été si malheureux à cause de nous.
– Eh bien, femme, reprit le roi, nous pouvons lui rendre la vie; mais il nous en coûtera nos deux enfants qu'il faut faire mourir.
La reine pâlit et tressaillit dans son cœur. Cependant elle répliqua:
– Nous le lui devons pour sa grande fidélité.
Le roi fut enchanté qu’elle pensât comme il avait pensé lui-même; il alla ouvrir l’armoire, en sortit le fidèle Johannes et les enfants et lui raconta comment tout s’était passé. Ils vécurent tous ensemble dans la béatitude jusqu’à leur fin.